426 Kinder pro Tag in Subsahara-Afrika von Hungertod bedroht
Extremer Hunger könnte bis zum Jahresende zum Tod von 67.000 Kindern in Subsahara-Afrika führen. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben die vorherrschende Ernährungsunsicherheit zusätzlich verschlimmert. Analysen von Save the Children zeigen, dass durchschnittlich 426 Kinder pro Tag vom Hungertod bedroht sind, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden.
Die Ernährungsunsicherheit in Subsahara-Afrika wurde im Jahr 2020 durch zusätzliche Faktoren wie Überschwemmungen, Heuschreckenplagen, steigende Lebensmittelpreise oder Vertreibungen stark verschärft. Erschwerend hinzu kommt die Coronavirus-Pandemie, die Volkswirtschaften lähmt und Lebensgrundlagen zerstört sowie Nahrungsmittel und Gesundheitsdienste unbezahlbar oder nicht verfügbar macht. Prognosen zu Beginn der Pandemie belegten, dass COVID-19 die Armut südlich der Sahara um 23 Prozent erhöhen würde. Andere Schätzungen sagen voraus, dass bis in das Jahr 2030 in ganz Afrika 433 Millionen Menschen unterernährt sein werden.
Zahl der unterernährten Kinder steigt
Schon vor der Pandemie war Subsahara-Afrika eine der Regionen mit der größten Ernährungsunsicherheit weltweit. Geht die aktuelle Entwicklung weiter, werden bald mehr als die Hälfte der chronisch hungerleidenden Menschen weltweit auf dem afrikanischen Kontinent leben. Vor der Pandemie waren mehr als 26 Millionen Kinder im Osten und Süden Afrikas mangelernährt und 2,6 Millionen Kinder litten an schwerer akuter Unterernährung, der tödlichsten Form der Unterernährung. In West- und Zentralafrika werden dieses Jahr voraussichtlich 15,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren an schwerer akuter Unterernährung leiden – ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber früheren Schätzungen.
Save the Children ist im Einsatz
Save the Children reagiert auf die Nahrungsmittelknappheit, indem es gefährdete Familien mit Lebensmitteln oder Bargeld versorgt, den Zugang zu Trinkwasser sicherstellt und seine Gesundheits- und Ernährungsdienste fortsetzt. Da die Mittel knapp sind, ruft Save the Children dringend dazu auf, Mittel zur Unterstützung der am stärksten benachteiligten Kinder der Welt bereitzustellen.
Wir fordern das Recht auf Nahrung für jedes Kind!
Es ist ein Skandal, dass im 21. Jahrhundert noch immer der Wohnort, die Herkunft oder die finanzielle Situation der Eltern darüber entscheidet, ob ihr Kind genug zu essen hat und sich gesund entwickeln kann. Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller betont immer wieder: Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Wir finden: Taten sagen mehr als Worte! Die Bundesregierung muss Hunger und Mangelernährung jetzt konsequent bekämpfen!