Afghanistan: Mädchen weiter von Sekundarschulen ausgeschlossen
Die afghanischen Behörden haben bekannt gegeben, dass der Unterricht in allen weiterführenden Schulen für Mädchen ausgesetzt werden soll. Save the Children ist entsetzt darüber, dass das formale Verbot der Mädchenbildung fortgesetzt wird. Mädchen haben ein Recht darauf, die Schule zu besuchen, auch in Afghanistan.
Vergangene Woche machten sich afghanische Sekundarschülerinnen im ganzen Land auf den Weg zu ihren Klassen, nur um bei ihrer Ankunft festzustellen, dass das Bildungsministerium seine Entscheidung rückgängig gemacht hat, was zu Verwirrung, Unsicherheit und Verzweiflung bei den Mädchen führte. Noch vor zwei Wochen hatte das Bildungsministerium verkündet, dass Mädchen in Afghanistan bereits im März zu Beginn des neuen Schuljahrs in geschlechtergetrennten Einrichtungen zur Schule zurückkehren sollten.
Die Abkehr von dieser Entscheidung kritisiert Save the Children scharf.
Zugang zu Bildung in unsicheren Zeiten
Save the Children stellte auch in den vergangenen sechs Monaten sicher, dass Kinder weiterhin Zugang zu Bildung haben, indem unsere Teams gemeindegestützten Unterricht durchführten und Kinder und Lehrer*innen mit Lern- und Unterrichtsmaterial versorgten. Wir haben auch mit Absolventinnen der Sekundarstufe gearbeitet, um sie dabei zu unterstützen, Lehrerinnen zu werden und die Aufnahmeprüfung für die Universität zu bestehen.
BILDUNG FÜR ALLE KINDER IN AFGHANISTAN
Bereits vor der aktuellen Krise konnten 3,7 Millionen afghanische Kinder nicht zur Schule gehen. Davon waren zu diesem Zeitpunkt schon mindestens 60 Prozent Mädchen. Die sich zuspitzende humanitäre Not verschärft die Situation: Mädchen droht ein vollkommener Schulausschluss. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder in Afghanistan zur Schule gehen dürfen, denn Bildung ist ein fundamentales Kinderrecht.
Unser Einsatz für Kinderrechte in Afghanistan
Save the Children unterstützt seit 1976 Gemeinden in ganz Afghanistan und schützt die Rechte von Kindern, auch in Zeiten von Konflikten, Regimewechseln und Naturkatastrophen. Wir unterhalten Programme in 10 Provinzen und arbeiten mit Partnerorganisationen in drei weiteren Provinzen zusammen. Seit der Eskalation der Krise im August 2021 hat Save the Children seine Hilfe aufgestockt, um die wachsende Zahl bedürftiger Kinder zu unterstützen. Wir leisten Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz, Unterkunft, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene sowie Ernährungssicherheit und Existenzsicherung.