Aufwachsen in der Pandemie: Unser Einsatz für Kinder während COVID-19
Ein Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat sich das Leben von Millionen von Kindern weltweit dramatisch verändert. Ihre Rechte auf Überleben, Gesundheit, Schutz und Bildung sind bedroht. Unser neuer Bericht zeigt, was wir tun, um zu helfen.
Eine ganze Generation von Kindern muss sich wegen der COVID-19-Pandemie Sorgen um die nächste Mahlzeit machen, wird gesundheitlich nicht versorgt, verpasst Schultage und ist in Gefahr, in extreme Armut abzurutschen. Das alles hat lebenslange Konsequenzen. Wir lassen Kinder in dieser Situation nicht allein. Ein aktueller Bericht dokumentiert den Erfolg unserer Hilfe im Einsatz gegen Corona im vergangenen Jahr. Seit dem Beginn der Pandemie haben wir 11,8 Millionen Kinder in 88 Ländern weltweit mit unseren Maßnahmen erreichen können. Diese konzentrieren sich auf vier Bereiche: Gesundheit, Bildung, ökonomische Hilfe und Schutz.
Unterstützung im Lockdown: Gemeinsam gegen COVID-19
Im Rahmen unserer Projekte gegen COVID-19 weltweit konnten wir mehr als 1,1 Millionen Familien dabei unterstützen, eine Ansteckung mit dem Corona-Virus zu verhindern, indem wir ihnen Zugang zu Wasser und Seife ermöglichten und Wissen über effektives Händewaschen verbreiteten. Außerdem konnten wir beispielsweise im Jemen mehr als 21.000 Gesundheitsfachkräfte ausbilden. Das Virus hat aber nicht nur Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. In Indien hat Save the Children deswegen psychosoziale Unterstützung für mehr als 63.000 Menschen bereitgestellt. Auch die Psyche von Kindern, die in instabilen Familien und möglichweise von Gewalt betroffen sind, hat im vergangenen Jahr besonders gelitten.
Wir haben es uns zum Ziel gemacht, dass diese Kinder trotz Lockdown und Schulschließungen Zugang zu Hilfe bekommen. Mehr als 246.000 Kinder erhielten in unseren Projekten psychosoziale Betreuung. Durch die Pandemie haben viele Familien zudem ihre Lebensgrundlage verloren. Save the Children konnte global 554.000 Familien durch Geldüberweisungen bei der Versorgung helfen und so dabei, Hunger und Mangelernährung zu entgehen.
Sicherstellen, dass alle Kinder in die Schule zurückkehren und lernen können – das war ein zentraler Aspekt unserer Maßnahmen während der Pandemie im vergangenen Jahr. So haben wir fast 3,5 Millionen Kinder beim Distanzunterricht unterstützen können, etwa indem wir Mobiltelefone oder Radios verteilten sowie Lernmaterial bereitstellten.
Kinder weltweit haben ein Drittel ihrer Schultage verloren
Doch die Bilanz im Bereich Bildung bleibt alarmierend: Kinder auf der ganzen Welt haben durchschnittlich 74 Unterrichtstage verloren, weil ihre Schulen geschlossen waren und sie keinen Zugang zu Online-Unterricht hatten. Das ist mehr als ein Drittel des weltweit üblichen Schuljahres. Kinder, die keine Schule besuchen können, leiden nicht nur unter gravierenden Bildungslücken. Sie sind auch einem höheren Risiko von Kinderarbeit, Kinderehen und anderen Formen des Missbrauchs ausgesetzt. Zudem drohen sie mit größerer Wahrscheinlichkeit über Generationen hinweg in einem Kreislauf der Armut gefangen zu bleiben.
Das können wir nicht hinnehmen. Save the Children fordert Regierungen und Geber deswegen auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Folgen von Schulschließungen für Millionen von Kindern aufzufangen. Alle Kinder müssen sicher in die Schule zurückkehren können, andernfalls drohen die am meisten ausgegrenzten Kinder, vor allem Mädchen, durch diese Pandemie ihrer Zukunft beraubt zu werden.