Corona-Folgen in Afghanistan: 8 Millionen Kinder werden humanitäre Hilfe benötigen
Die Zahl der hilfsbedürftigen Kinder in Afghanistan steigt weiter dramatisch an: Durch die Folgen der Corona-Pandemie könnten bis zum Jahresende 40 Prozent der Kinder in Afghanistan auf humanitäre Hilfe angewiesen sein.
Durch die Corona-Krise wurden in Afghanistan öffentlichen Dienste, der Zugang zu medizinischer Versorgung und die Wirtschaft stark getroffen. Eine rasche Inflation und große Preisanstiege bei Grundnahrungsmitteln machen den Familien zu schaffen. Nach jüngsten Schätzungen der UNO benötigen insgesamt 14 Millionen Menschen in Afghanistan – fast 40 Prozent der Bevölkerung – jetzt Hilfe, um dieses Jahr zu überleben. Vor der COVID-19 Pandemie war noch von 9,4 Millionen Menschen ausgegangen worden.
Für Millionen von Familien ist der Alltag inmitten der Pandemie ein Kampf ums Überleben. Große Teile der Bevölkerung leben von Gelegenheitsjobs oder haben Arbeitsplätze, die von Kontaktbeschränkungen beeinträchtigt sind, etwa die Arbeit auf Märkten, in Geschäften oder als Straßenhändler.
Situation bereits vor Corona schwierig
Schon vor COVID-19 mussten 93 Prozent der afghanischen Haushalte mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Kaum jemand hat Rücklagen, um die wirtschaftlichen Einbußen aufzufangen. Derweil steigen die Preise für Grundnahrungsmittel wie Mehl, Hülsenfrüchte, Reis, Speiseöl und Zucker weiter an, so dass es für die Familien immer schwieriger wird, sich selbst zu ernähren.
Lieferungen müssen weiterhin möglich sein
Save the Children fordert, dass trotz der Pandemie die Grenzen für Waren und Menschen sowie die Lieferwege innerhalb des Landes geöffnet bleiben. Dies würde dazu beitragen, die Inflation unter Kontrolle zu halten und den Hilfsorganisationen die Möglichkeit geben, Lebensmittel und Medikamente zu den Bedürftigen zu bringen.