Corona: Schulkinder im Fokus
Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, wurden weltweit Schulen geschlossen – oft von heute auf morgen. Fast überall auf der Welt werden die langfristigen Folgen erst Stück für Stück sichtbar. Was uns besonders alarmiert: die Zahl der Kinder, die den Anschluss beim Lernen gänzlich zu verlieren drohen.
Anfang April 2020 konnten 91 Prozent aller Kinder weltweit nicht mehr zur Schule gehen. Zum ersten Mal in der Geschichte war die Bildung einer ganzen Generation unterbrochen. Bis zum Jahresende könnten zehn Millionen Mädchen und Jungen für immer vom Unterricht ausgeschlossen sein. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Digitales Lernen im Globalen Süden nicht möglich
Während digitales Lernen in Ländern wie Deutschland größtenteils umsetzbar ist, fehlen im globalen Süden schlichtweg die Möglichkeiten, um in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Ausgangsperren weiter zu lernen. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben rund 80 Prozent der Haushalte keinen Zugang zum Internet.
Kinder unterstützen ihre Eltern
Viele Kinder helfen ihren Familien, über die Runden zu kommen. Armut ist eine Folge der Pandemie, die für 9,7 Millionen Mädchen und Jungen das endgültige Aus beim Lernen bedeuten kann. Diese Kinder arbeiten, um zusätzliches Geld zu verdienen oder übernehmen viele Aufgaben im Haushalt, damit ihre Eltern den Lebensunterhalt sichern können.
Mädchen besonders betroffen
Mädchen sind besonders betroffen: Unser Spendenmagazin „Kinder der Welt“ zeigt, dass sie einen Großteil der Hausarbeit übernehmen und sich um jüngere Geschwister sowie ältere Familienmitglieder kümmern. Ihnen bleibt kaum Zeit zum Lernen. Auch Kinderehen und Schwangerschaften nehmen vielerorts zu und führen Mädchen in eine Zukunft als Hausfrau und Mutter.
Save the Children ist im Einsatz
Aus vergangenen Krisen wissen wir: Je länger eine Krise anhält, desto größer ist das Risiko, dass viele Kinder nie mehr in die Schule zurückkehren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass sie alle ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können. Dass sie die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft behalten, ihre Hoffnungen und Träume nicht verlieren. Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, dass sich die Schere zwischen den Kindern der Welt wieder mehr weitet.
Hier finden Sie unseren Bericht „Save Our Education“: