Corona-Virus: Weltweit Millionen geflüchtete Kinder in Gefahr
Weltweit sind 70 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 12 Millionen Kinder. In Syrien, im Megacamp Cox‘s Bazar oder in Subsahara-Staaten. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus dürfen diese Menschen nicht vergessen werden, denn für diese hätte ein Verbreitung des Virus katastrophale Folgen.
In Idlib, Syrien, hat der Konflikt fast eine Million Menschen an die Grenze zur Türkei getrieben. Sie leben dort dicht gedrängt unter unmenschlichen Bedingungen. Auch in Cox´s Bazar, dem größten Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch, leben knapp eine Million Menschen. Präventionsmaßnahmen wie Selbstisolation sind unter solchen Bedingungen unmöglich. Es gibt weder die Möglichkeit, Menschen auf eine Erkrankung hin zu testen, noch sie auf Intensivstationen zu behandeln. Ein Ausbruch des Corona-Virus hätte verheerende Folgen für die von Flucht und Konflikt gezeichneten Familien und Kinder.
Vorbereitungen laufen an
Die Gesundheitsteams von Save the Childen bereiten sich weltweit auf mögliche Ausbrüche in Ländern mit bereits geschwächten Gesundheitssystemen vor.
In Subsahara-Afrika steigt die Anzahl der bestätigten Corona-Fälle. Dort lebt ein Viertel der weltweiten Flüchtlinge. Gleichzeitig ist es die Region mit der geringsten Anzahl von medizinischen Fachkräften pro Kopf - durchschnittlich kommen auf 1.000 Personen nur 0,2 Ärzte. Sollte sich das Virus verbreiten, sind sowohl die Flüchtlingsgemeinschaften, als auch die lokalen Gemeinden stark gefährdet.
Starke Gesundheitssysteme jetzt wichtiger denn je
Geflüchtete Kinder sind bereits in vielerlei Hinsicht anfälliger für Krankheiten. Sie haben oft wenig oder kaum Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen. Hinzu kommen ein geschwächtes Immunsystem und das allgemeine Risiko der Ansteckung mit Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Malaria und Cholera.
Save the Children fordert internationale Geber und nationale Regierungen auf, mehr in die Gesundheitssysteme zu investieren. Es müssen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, damit lebensnotwendige Gesundheitsdienste nicht in den Gemeinden fehlen, die bereits mit tödlichen Krankheiten und Problemen wie Mangelernährung kämpfen. Gleichzeitig müssen die Flüchtlingsgemeinschaften umfassend über Präventionsmaßnahmen gegen COVID-19 informiert werden, um eine Ausbreitung von Ansteckungen zu verhindern.