Coronakrise: Hilfe für Kinder in Deutschland
Auch in Deutschland sind Kinder von der Corona-Pandemie betroffen. Gemeinsam machen wir sie stark und unterstützen Kinder an Brennpunktschulen, an Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete und auf der Straße.
Die Schulschließungen haben beispielsweise die Bildungsungleichheit zwischen benachteiligten und bessergestellten Kindern weiter verschärft. Und längst sind noch nicht alle Folgen absehbar. Es mehren sich Zweifel, ob der Regelbetrieb der Schulen, wie für den Spätsommer beschlossen, tatsächlich möglich ist. Bis zu 20 Prozent der Lehrkräfte gehören zur Risikogruppe und werden keinen Präsenzunterricht leisten können. Dazu kommt die Gefahr regionaler Infektions-Hotspots oder die einer zweiten Welle.
Recht auf Bildung bedroht
Damit bleibt das Recht auf Bildung besonders für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Haushalten bedroht: Ihnen fehlen oft die Möglichkeiten, zu Hause gut lernen zu können. Außerdem werden Mädchen und Jungen in der angespannten Situation zu Hause häufiger Opfer häuslicher Gewalt oder leiden psychisch unter der Trennung von Gleichaltrigen. Da auch die Sozialarbeit lange Zeit weitgehend lahmgelegt war, werden die entsprechenden Fallzahlen erst allmählich bekannt. Was jedoch schon jetzt klar ist: Zu den besonders benachteiligten Gruppen in Deutschland zählen auch Geflüchtete und Straßenkinder.
So helfen wir Kindern in Deutschland durch die Krise
Save the Children ist in Deutschland in drei Bereichen aktiv: Wir unterstützen Kinder an Brennpunktschulen, an Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete und auf der Straße.
1. Unterstützung an Brennpunktschulen
Sozial benachteiligte Kinder haben beim Lernen oft schlechtere Voraussetzungen als ihre besser gestellten Mitschülerinnen und Mitschüler. In der Corona-Krise wurde besonders deutlich: Technische Ausstattung und Wissen sind keine Selbstverständlichkeit. Mit der Wiedereröffnung der Schulen helfen wir Kindern und Pädagogen, ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern. Unsere MakerSpace-Räume sind innovative, kreative Lernwerkstätten, wo Kinder spielerisch lernen und ihre digitalen Kompetenzen stärken können. Damit sollen besonders benachteiligte Kinder eine Chance haben, Selbstwirksamkeit zu erleben und ihre berufliche Zukunft zu gestalten.
2. Unterstützung für Geflüchtete
In Unterkünften für Geflüchtete ist es für Kinder schwer, sich vor einer Infektion zu schützen: Gemeinschafts-Waschräume und beengte Wohnverhältnisse erhöhen das Risiko, an COVID-19 zu erkranken. Außerdem führen die Pandemiemaßnahmen häufig dazu, dass sich psychische Belastung, Gewalt und Missbrauch erhöhen. Wir helfen geflüchteten Kindern und ihren Familien sich besser vor Infektionen zu schützen und psychosoziale Hilfe zu bekommen. Wir sorgen auch für Lern-, Spiel und Bastelmaterialien in relevanten Sprachen, damit Kinder wieder Kind sein können.
3. Unterstützung für obdachlose Kinder und Jugendliche
Deutschlandweit leben ca. 37.000 Jugendliche auf der Straße. Aktuell sind sie besonders gefährdet, weil reguläre Unterstützungsangebote wie Suppenküchen oder Notfallschlafplätze infolge der Pandemie eingeschränkt wurden. Gemeinsam mit Karuna e.V. versorgt Save the Children 14- bis 27-Jährige mit Lebensmitteln und Hygiene-Paketen, vermittelt psychosoziale Unterstützung und sichere Wohngelegenheiten. Außerdem sind wir für die Straßenkinder und -jugendlichen mit einer kostenlosen 24-Stunden Hotline erreichbar.