Corona-Virus: Schnelles Handeln überlebenswichtig
Save the Children warnt: Die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus könnte in Südasien und Afrika zu Millionen von Toten führen und die Behandlung anderer Krankheiten zusätzlich erschweren – mit fatalen Auswirkungen für die Kinder.

Ein schnelleres Handeln gegen die Ausbreitung von COVID-19 würde nach einer Studie des Imperial College mindestens drei Millionen Menschenleben in Afrika südlich der Sahara und Südasien retten. Das Londoner Imperial College vergleicht mehrere Szenarien für die Reaktion auf COVID-19. Danach ist bereits bei einem frühen und entschlossenen Handeln mit vielen Tests, konsequenter Isolierung, sozialer Distanz und Behandlung der Infizierten mit insgesamt 800.000 Todesfällen in Südasien und Subsahara-Afrika in diesem Jahr zu rechnen. Durch verzögertes Handeln würde sich diese Zahl auf vier Millionen erhöhen. Die Zahl der Infizierten könnte auf eine Milliarde ansteigen.
Unterstützung der internationalen Gemeinschaft gefordert
Die meisten afrikanischen Regierungen haben bereits mit Aufklärungs- und Hygienekampagnen, Flugverboten, Grenzschließungen und Ausgangssperren auf den Ausbruch von COVID-19 reagiert. Angesichts des rasanten Anstiegs der Fälle muss nach Einschätzung von Save the Children aber mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft deutlich mehr getan werden. Subsahara-Afrika hat die schwächsten Gesundheitssysteme der Welt und die höchste Armutsrate. Die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu gut funktionierenden Gesundheitsdiensten. Unterernährung und Malaria sowie die Belastung durch andere Infektionskrankheiten sind bei Kindern und Erwachsenen in Afrika Risikofaktoren, die zu einer höheren Sterblichkeit durch COVID-19 führen dürften als in wohlhabenderen Ländern.
Unsere Forderungen:
- Es muss einen gemeinsamen globalen Plan geben, um Hilfe koordiniert dort hinzubringen, wo sie dringend benötigt wird.
- Es muss eine globale Finanzierung von Therapie und Prävention geben.
- Die Familien und Kinder müssen im Mittelpunkt stehen.
- Der Bereich Bildung muss berücksichtigt werden.
- Die Schwächsten müssen besonders geschützt werden.
Save the Children engagiert sich seit vielen Jahren für die Gesundheitsversorgung von Kindern und Müttern in vielen der ärmsten Länder Afrikas südlich der Sahara und Südasiens. In diesen Ländern haben die Gesundheitssysteme schon jetzt Schwierigkeiten, eine universelle Impfung anzubieten. Millionen von Kindern sterben, weil ihre Eltern nicht in der Lage sind, sie gegen weit verbreitete Krankheiten wie Malaria, Blutvergiftung oder Durchfall behandeln zu lassen. Mehr als 800.000 Kinder unter fünf Jahren sterben jedes Jahr an Lungenentzündung, viele von ihnen, weil kein medizinischer Sauerstoff zur Verfügung steht.
Weltweit im Einsatz gegen Corona
Das Corona-Virus breitet sich immer weiter aus. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Krisengebieten und in sehr armen Regionen. Save the Children ist in Deutschland, Europa und weltweit im Einsatz, um besonders benachteiligte Kinder und Familien in der Corona-Krise zu unterstützen.