Covid-19-Krise in Indien gefährdet Kleinkinder und Schwangere
Der dramatische Anstieg der Covid-19-Infektionen in Indien hat zum Zusammenbruch des Gesundheitssystems geführt. Krankenhäuser und Kliniken benötigen dringend Sauerstoff, Beatmungsgeräte und Medikamente, um die mit jedem Tag wachsende Zahl an Patient*innen zu bewältigen. Dadurch leidet die Versorgung von Kleinkindern und Müttern – und das könnte zu tausenden zusätzlichen Todesfällen führen.
Die verheerenden Entwicklungen der Covid-19-Pandemie in Indien gehen derzeit um die Welt. Viele Menschen, darunter zahlreiche Kinder, haben geliebte Familienmitglieder verloren oder suchen verzweifelt Hilfe für erkrankte Angehörige. Kliniken und Krankenhäuser müssen ihre gesamten und immer knapper werdenden Ressourcen aufwenden, um die Flut an Covid-19-Betroffenen zu stemmen. Dadurch brechen viele wichtige Routinebehandlungen und Präventionsmaßnahmen für andere Krankheiten weg. Vor allem für Kinder unter fünf Jahren und Schwangere wird das zur Gefahr.
Sterblichkeitsrate von Kleinkindern könnte stark ansteigen
Vorsorgeuntersuchungen wie Impfungen oder Behandlungen gegen Durchfall, Lungenentzündung oder akute Mangelernährung sind gerade für Kleinkinder lebenswichtige Maßnahmen. Schwangere Frauen brauchen die Unterstützung von ausgebildeten Hebammen, um ihre Gesundheit und die ihrer Kinder zu schützen. Ohne diese Versorgung könnte es in Indien zu weiteren tausenden Todesfällen kommen. Bereits erreichte Erfolge bei der Senkung der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren, sowie weitere wichtige Fortschritte könnten durch die Covid-19-Krise zunichte gemacht werden.
Kinder und Mütter, die in ländlichen Gemeinden leben, sind besonders gefährdet. Denn ihr Zugang zu medizinischen Einrichtungen war schon vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie stark eingeschränkt. Zudem sind viele Institutionen, darunter vor allem Schulen, in denen Kinder bisher mit regelmäßigen Mahlzeiten versorgt wurden, weiterhin geschlossen – eine Versorgungslücke, die viele Familien derzeit nicht schließen können.
Nothilfe für Kinder und ihre Familien in Indien
Der stellvertretende Direktor für Gesundheit und Ernährung bei Save the Children in Indien Dr. Khanna vermutet, dass sich die Situation in ländlichen Gebieten sogar noch verschlimmern wird: "Denn viele Menschen kehren aus den Städten in ihre Heimatdörfer zurück, weil es in der Stadt keine Arbeit gibt oder weil sie bei ihrer Familie sein wollen. Das Risiko, dass sie das Virus mitbringen, ist real. Wir steuern auf eine Katastrophe zu, die kranke Kleinkinder und junge Mütter am stärksten treffen wird."
Ob in der Stadt oder auf dem Land: Die Nothilfeteams von Save the Children sind unermüdlich im Einsatz, um besonders gefährdete Gemeinden mit medizinischen Hilfsgütern, darunter Sauerstoff, Beatmungsgeräte und Medikamente, zu versorgen. Zudem unterstützen wir Menschen dabei, Plätze in Gesundheitseinrichtungen und Krankentransporten zu finden. Um Familien in dieser herausfordernden Zeit finanziell zu unterstützen, hält Save the Children Bargeldzuschüsse bereit.
Um unsere Nothilfe in Indien auszubauen und die Versorgung für Kleinkinder und Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft sicherzustellen, benötigen wir Ihre Unterstützung.