Dürre auf Madagaskar: Immer mehr Kinder hungern
Der Süden Madagaskars erlebt derzeit eine akute Hungerkrise, die das Leben von zahlreichen Kindern bedroht. Schon jetzt sind zwei Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Immer mehr Kinder sind mangelernährt. Der Grund: Die Folgen der Klimakrise.
Eine kleine Portion Reis zum Abendessen, sonst kein Essen den ganzen Tag: Was sich für viele Menschen unvorstellbar anhört, ist Realität für Dame*. Er ist acht Jahre alt und lebt mit seinen drei Geschwistern und seiner Mutter auf Madagaskar in einem Dorf in der Nähe der Stadt Ambovombe. Oft geht er hungrig zu Bett.
Dame* geht in die zweite Klasse der Grundschule. Weil sein Vater gestorben ist, muss sich seine Mutter Tema* allein um den Unterhalt der Familie kümmern. Sie verkauft kleine Alltagsgegenstände und Obst und verdient damit umgerechnet etwa einen US-Dollar am Tag – kaum genug, um zu überleben.
Wasser wird immer knapper
Auf Madagaskar herrscht tropisches Klima, durch die Dürre sind die Wasservorräte noch knapper geworden. Die Menschen müssen Trinkwasser und Wasser für den täglichen Bedarf kaufen, so auch Dames* Familie. Viele Familien mit geringem Einkommen schicken deswegen ihre Kinder zum Wasserholen, oft kilometerweit entfernt, um es an besser Verdienende verkaufen zu können. In die Wasserkanister passen 20 Liter – eine unglaublich schwere Last, die oft kleine Kinder über weite Strecken in die Dörfer bringen. Wenn ein Kind krank wird oder sich verletzt, müssen die Familien zu privaten Gesundheitszentren gehen und die Kosten der Behandlung in Raten bezahlen.
Hilfe durch Bargeldleistungen an Familien in Not
Save the Children hilft den Menschen auf Madagaskar. Dame* und seine Familie wurden im Rahmen eines Bargeldtransfer-Programms identifiziert, um einen Geldzuschuss für ihre Ernährung zu erhalten. Save the Children plant, in den kommenden Monaten bis zu 1.600 besonders gefährdete Haushalte im Süden Madagaskars mit Bargeldleistungen zu versorgen. Darüber hinaus arbeiten wir daran, unsere Hilfe schnellstmöglich auf rund 30.000 Menschen, darunter 18.000 Kinder, auszudehnen. Viele Menschen auf Madagaskar sind akut davon bedroht, zu verhungern. In ihrer Not essen sie Blätter oder Lehm, Tausende fliehen aus dem Land.
Akute Krisen wie die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie und bewaffnete Konflikte weltweit verstärken den Hunger in Ländern wie Madagaskar und weltweit. Wir setzen uns dafür ein, den Hunger nachhaltig und langfristig zu bekämpfen: mit Programmen zur Erhöhung der Ernährungssicherheit und durch die Bekämpfung von Armut.