Earth Day 2021: Warum die Klimakrise vor allem eine Kinderrechtskrise ist
Kinder werden am stärksten mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen haben: 710 Millionen Kinder leben in Ländern, in denen die Auswirkungen des Klimawandels schon heute gravierend sind. Die Klimakrise wirkt sich direkt auf ihre Zukunft aus und beeinträchtigt ihr Recht auf ein gesundes und sicheres Leben. Deshalb fordern wir zum Earth Day, den Schutz von Kinderrechten in der Klimakrise zu priorisieren.
Kinder gehören zu den Hauptleidtragenden des Klimawandels
In den vergangenen Jahren sind die Folgen der Klimakrise bereits spürbar geworden: Die Erderwärmung führt zu instabilen Wettersystemen, Dürren und häufigen Extremwetterereignissen. Die Folgen für die menschliche Gesundheit sind gravierend, da manche Infektionskrankheiten sich bei starker Hitze oder nach Naturkatastrophen schneller verbreiten können. Wenn Naturkatastrophen wie Dürren und Überflutungen Ernten beeinträchtigen, führt die Klimakrise außerdem zu Ernährungsunsicherheit.
Kinder leiden besonders unter diesen Folgen. Sie sind anfälliger für Hitze und Krankheiten wie Malaria, die sich durch wärmere Temperaturen besser verbreiten können. Mangelernährung aufgrund ausbleibender Ernten beeinträchtigt ihre kognitive und physische Entwicklung und kann zu lebenslangen Schäden führen. Das alles ist keine ferne Zukunftsmusik, sondern betrifft schon jetzt Millionen von Kindern: In den 45 Ländern, die wahrscheinlich am stärksten von Klimafolgen betroffen sein werden, leben 710 Millionen Kinder. Mit immer häufigeren extremen Wetterereignissen bleibt den betroffenen Familien immer weniger Zeit, sich von den Schocks zu erholen. In Somalia tragen Dürren und unregelmäßige Regenfälle beispielsweise dazu bei, dass 17 Prozent der Kinder unter fünf Jahren von chronischer Mangelernährung betroffen sind. Dabei haben Kinder am wenigsten zum Klimawandel beigetragen: Sie erben einen Planeten, der durch vorherige Generationen zerstört wird.
Die Stimmen von Kindern müssen in Klimadebatten gehört werden
Dass die internationale Gemeinschaft dringend gegensteuern muss, um Emissionen zu reduzieren und weitere Erwärmung zu verhindern, wird schon seit Jahrzehnten betont. In den vergangenen Jahren haben Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt immer wieder ihre Stimmen erhoben, um Regierungen zu effektiveren Maßnahmen zu bewegen. Doch noch immer mangelt es an Mechanismen, um Kinder systematisch in nationale und internationale Diskussionen einzubeziehen.
Das verstärkt die Ungerechtigkeit der Klimakrise: Diejenigen, die am stärksten unter Klimafolgen leiden werden, werden oft nicht gehört. Besonders marginalisierte Kinder, z.B. Mädchen, Kinder mit Behinderungen und geflüchtete Kinder können somit nicht auf ihre spezifischen Bedarfe aufmerksam machen.
Save the Children bestärkt Kinder in ihrem Einsatz für Klimaschutz
Deswegen unterstützt Save the Children Kinder und Jugendliche bei ihrem Engagement gegen den Klimawandel und hebt ihre Stimmen in politischen Debatten hervor. Bei der Red Alert Campaign, die unter anderem durch Save the Children in den Philippinen, Indonesien, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka durchgeführt wird, wenden sich zum Beispiel Jugendliche an Entscheidungsträger*innen auf nationaler und internationaler Ebene, um mehr Klimaschutz und verlässliche Finanzierung für Klimaanpassung zu fordern.
Auch zum diesjährigen Earth Day am 22. April fordern die jungen Aktivist*innen Maßnahmen gegen die ungerechten Folgen der Klimakrise. Wir hoffen, dass ihre Stimmen Gehör finden, denn im Jahr 2021 können wichtige Meilensteine im Kampf gegen die Klimakrise gesetzt werden, zum Beispiel bei der Klimakonferenz COP26 im November. Um dort wirksame und gerechte Lösungen zu finden, müssen Kinder und Jugendliche teilhaben können.
Zudem fordert Save the Children Regierungen weltweit auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit zu überwinden und weiteren katastrophalen Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien vorzubeugen. Denn die Klimakrise ist eine Kinderrechtskrise, die als solche anerkannt werden sollte.