Ebola: “Aufklärungsarbeit ist lebensnotwendig”
Das Ebola-Virus ist in allen Schlagzeilen und die Zahl der Infizierten erdrückend hoch: Mindestens 6.553 Menschen haben sich bisher infiziert, mehr als 3.000 von ihnen sind bereits an der Krankheit gestorben. In Sierra Leone werden pro Stunde fünf neue Fälle registriert. Doch für die Menschen in den betroffenen Gebieten sind diese Zahlen unerheblich. Für sie geht es um geliebte Menschen, die krank sind und sterben. Einer von ihnen ist der kleine Sam.
Sams Geschichte
Sam ist etwa drei Jahre alt und lebt in einem abgelegenen Viertel von Kailahun im Osten von Sierra Leone, einer Gegend, die stark von dem Virus betroffen ist. Als die Krankheit bei Sams Mutter ausbrach brachte sie Sam und seinen kleinen Bruder Peter in das Ebola-Behandlungszentrum von Ärzte ohne Grenzen. Doch weder bei Sam noch bei Peter wurden Symptome festgestellt, woraufhin sie in ein sogenanntes Schutzzentrum von Save the Children überwiesen wurden. Hier wird vor allem Aufklärungsarbeit geleistet, es werden leichtere Krankheiten behandelt und von Ebola betroffene Kinder und ihre Familien werden psychosozial betreut.
Ein schreckliches Schicksal
Sam war sehr dünn als er im Schutzzentrum ankam und erkrankte kurz darauf an einer Halsentzündung. Im Schutzzentrum bekam er die richtige Behandlung, sodass es ihm bald wieder besser ging. Sams jüngerer Bruder Peter hatte nicht so viele Glück. Als er doch erste Symptome von Ebola zeigte, wurde er sofort wieder in das Behandlungszentrum verlegt. Er verlor den Kampf gegen die schreckliche Krankheit und starb kurz darauf.
Es gibt jedoch auch einen Lichtblick in der Familientragödie: Sams Mutter konnte vollständig von Ebola geheilt werden. Sie lebt nun gemeinsam mit Sam in dem Schutzzentrum und engagiert sich als freiwillige Helferin. Sam ist derzeit gesund. Er und seine Mutter müssen allerdings noch die 21-tägige Inkubationszeit abwarten, um ganz sich zu sein, dass er sich nicht angesteckt hat.
Aufklärung und Bewusstsein
Es ist lebensnotwendig, dass wir mit unserer Aufklärungsarbeit weitermachen und Menschen mehr über die Krankheit, ihre Ausbreitung und ihre Vermeidung beibringen. Dabei ist es genauso wichtig, dass es ausreichend Behandlungsmöglichkeiten und ausgebildete Mitarbeiter gibt, die Betroffene behandeln können.
Als Sams Mutter krank wurde, erkannte sie die Symptome und wusste, an welche Stellen sie sich wenden musste – sie wusste, was das Beste für ihre Familie ist.
Wir wollen, dass noch mehr Familien fähig sind, in einer solch schrecklichen Situation das Richtige zu tun!
Save the Children hat bereits mehr als 3.000 lokale Gesundheitsmitarbeiter ausgebildet, die von Tür zu Tür gehen und darüber aufklären, wie eine Infektion verhindert werden kann. Wir haben außerdem ein Behandlungszentrum in Liberia eingerichtet und mithilfe der britischen Regierung auch eines in Sierra Leone.
Bis jetzt konnten wir mehr als 265.000 Menschen in 4 Ländern helfen. Doch das Ausmaß der Epidemie ist erschreckend. Rund 2,5 Millionen Kinder leben in den von Ebola betroffenen Regionen. Sie sind nicht nur der Gefahr ausgesetzt, sich mit dem Virus zu infizieren, sondern auch Eltern oder Verwandte zu verlieren. Wir müssen unsere Nothilfe dringend ausweiten, um ihnen zu helfen!