Ein Sicherheitsnetz für Kinder
Die vergangenen Monate haben gezeigt: Alle haben ihre eigene Art und Weise, mit der Corona-Krise umzugehen. Sicher kennen Sie Personen, die keine Neuigkeit zur Pandemie verpassen wollen. Und vielleicht auch andere, die die Nachrichten lieber ausblenden möchten. Verunsicherung, Ängste und Sorgen sind in einer solchen Situation genauso normal wie der Versuch, sich durch das Corona-Virus nicht aus dem Takt bringen zu lassen.
Schwerpunkt Resilienz
Wie gut wir mit widrigen Situationen zurechtkommen, erklärt der Begriff Resilienz. Ob mentaler Stress, Gewalt oder eine verheerende Naturkatastrophe: Jeder Mensch, auch schon jedes Kleinkind, ist mehr oder weniger resilient, also widerstandfähig. Manche bewältigen es schneller, andere brauchen lange, um sich von sogenannten Schocks zu erholen. Es gibt jedoch vielfältige Möglichkeiten, Betroffene beim Umgang mit Krisen zu unterstützen.
Da es Situationen gibt, in denen besonders viele Kinder belastenden Erlebnissen ausgesetzt sind, sind wir vor Ort, um zu helfen. Wir arbeiten vorbeugend und haben das große Ganze im Blick: Wie können Kinder und Familien besser vorbereitet sein? Was ist der Grund für ihre Situation? Wie können wir langfristig etwas daran ändern?
Diese Herangehensweise findet sich in all unseren Projekten wieder. Denn wichtig ist: In jedem Fall müssen Kinder gesund aufwachsen, weiter lernen können und geschützt sein – egal, was um sie herum passiert.
So helfen wir konkret
Kinder stärken
Wie können Kinder mit Ängsten und traumatisierenden Erlebnissen umgehen? Darauf bereiten Expert*innen unsere Mitarbeiter*innen, aber auch Lehrer*innen und Eltern vor. Ihre Unterstützung hilft den Jungen und Mädchen dabei, Gefühle wie Trauer, Angst und Verzweiflung in einem geschützten und kindgerechten Rahmen zu besprechen und sich nicht von ihnen im Alltag einschränken zu lassen. Das macht es einfacher, nach vorn zu blicken.
Familien helfen
Eltern tragen Sorge dafür, dass ihre Kinder gesund und sicher aufwachsen können. Doch was, wenn es nicht in ihrer Macht liegt? Armut, Naturkatastrophen oder Kriege wirken sich zwangsläufig auch auf das Leben der Kinder aus. Wir sorgen dafür, dass Kinder nicht zu kleinen Erwachsenen werden, weil sie in der Not zu viel Verantwortung tragen – zum Beispiel, indem sie arbeiten oder übermäßige Pflichten im Haushalt übernehmen. Deshalb bekommen Familien Bargeld für Lebensmittel, Saatgut, das auch anhaltende Dürren übersteht, oder Material zur Stabilisierung ihrer Häuser. So müssen weder die Gesundheit der Kinder, noch das Lernen unter der Situation leiden. Wir helfen Familien, die Rechte ihrer Kinder zu schützen.
Gemeinschaften unterstützen
Kommt es zu Naturkatastrophen oder auch Krankheitsausbrüchen wie der aktuellen Corona-Pandemie, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtig. Dafür muss die Gemeinschaft vorbereitet sein: Wir unterstützen den Aufbau von Frühwarnsystemen und bilden Katastrophenschutz-Komitees aus, die im Fall des Falles wissen, was zu tun ist. Sie bieten Schutz vor Gefahren und sorgen dafür, dass niemand allein gelassen wird – zum Beispiel bei einem Erdbeben. Außerdem unterstützen wir Gemeinden dabei, Schulen so zu bauen, dass sie Naturgewalten standhalten und auch in Krisenzeiten einen Notbetrieb aufrechterhalten können.
Institutionen vorbereiten
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen haben fast alle Staaten der Welt unterzeichnet. Aber wie gut wird sie umgesetzt, wenn die Lage im Land aufgrund von Wirbelstürmen oder Konflikten chaotisch wird? Damit Kinderschutzsysteme auch in schwierigen Zeiten funktionieren, müssen umfassende Regelungen vorhanden sein. Ärzte und Schulen müssen das Wohl der Kinder jederzeit im Blick behalten und Kinder in Not entsprechend unterstützen können. Damit keines durchs Raster fällt, beraten wir Regierungen und andere Akteure und teilen unser Wissen aus bisherigen Notlagen.
Ursachen und Lösungen für Notlagen
- Kriege und Flucht sind traumatische Erfahrungen für Kinder. Neben den sichtbaren Verletzungen, die sie davontragen können, bleiben auch seelische Wunden. Eine unserer Schwerpunktregionen ist beispielsweise der Nahe Osten, wo Kinder unter schwierigen Bedingungen aufwachsen. Zahlreiche Projekte geben ihnen Schutz und Raum zum Kindsein.
- Die Klimakrise führt unter anderem in Ostafrika dazu, dass Familien immer dramatischeren Folgen von Dürren und Naturkatastrophen ausgesetzt sind. Diese Entwicklung ist absehbar – und wir setzen alles daran, dass Kinder, Familien und Gemeinden bestmöglich auf kommende Gefahren vorbereitet sind und sich schützen können.
- Leben Familien in gefährdeten Regionen, wie z.B. auf dem Pazifischen Feuerring, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in ihrem Leben mit den Naturgewalten konfrontiert sind, besonders hoch. Oft passieren diese Schocks plötzlich, doch sichere Gebäude und gute Frühwarnsysteme können schwere Folgen verhindern.
- Sind Kinder aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder einer Behinderung ohnehin benachteiligt, sind Krisen und unübersichtliche Situationen für sie noch gefährlicher. Diskriminierte Kinder haben wir ganz besonders im Blick und unterstützen sie dabei, dass ihre Rechte gewahrt sind – indem Vorurteile abgebaut werden und sie die gleichen Möglichkeiten wie andere Kinder bekommen.