Eine Zeitschrift für junge Weltenbummler
'Weltentdecker' heißt unser Magazin für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Dr. Helene Mutschler, Leiterin der Spendenabteilung, hat uns erklärt, was genau dahintersteckt, und verrät, welche Ausgabe sie besonders gern durchblättert.

Kannst du kurz erklären, was genau der 'Weltentdecker' ist?
Dr. Helene Mutschler: Gerne! Es ist eine Zeitschrift, mit der Kinder in andere Länder „reisen“ können. Die aktuelle Ausgabe kommt per Post in die Briefkästen unserer „Weltentdecker“ und nimmt die Kinder mit in die weite Welt – unter ein Dach aus getrockneten Palmblättern in Mexiko zum Beispiel, zum Lichterfest nach Indien oder Tauziehen nach Kenia. Das Besondere daran: Sie lernen ein Kind aus dem jeweiligen Land kennen. In Mexiko war das Rudi, in Indien Ahmad und in Kenia haben wir Mathew besucht. Diese Jungen und Mädchen zeigen, wie sie wohnen und was sie gern essen. Sie erzählen, welche Spiele sie mögen, welche Tiere bei ihnen leben und noch viel mehr. Mit ihnen lernen die Kinder in Deutschland also andere Länder und Kulturen kennen. Sie können außerdem meist ein Gericht nachkochen, das in der Zeitschrift vorgestellt wird. Es gibt mit jeder Ausgabe etwas zum Basteln oder Rätseln und man kann immer auch ein paar einfache Ausdrücke in der jeweiligen Landessprache lernen. Und wer das alles entdeckt hat, der hat sich einen Aufkleber im Weltentdecker-Reisepass verdient. Den bekommt jedes Kind mit dem ersten Heft. Und auch eine eigene Weltkarte, auf der es seine Reisen markieren kann. Gerade dieses Jahr, in dem das Reisen durch Corona so stark eingeschränkt ist, können Kinder hier trotzdem die Welt entdecken, sie schmecken und mit den Augen der Kinder aus unseren Projekten betrachten.
Dafür müssen die Kinder aber schon etwas älter sein, oder?
Dr. Helene Mutschler: Gedacht ist es für Grundschulkinder bis etwa zwölf Jahren. Aber natürlich kann man all das auch gemeinsam mit seinen Eltern, Großeltern oder Geschwistern entdecken und muss noch nicht selbst lesen können.
Wie wählt ihr die Kinder aus, die von ihrem Land und Alltag erzählen?
Dr. Helene Mutschler: Die Kinder lernen wir durch unsere Projekte in aller Welt kennen. Wir fragen sie und ihre Eltern dann, ob sie uns etwas mehr über ihr Leben erzählen möchten. Und wenn das so ist, dann hören wir gespannt zu, schreiben eifrig mit und machen viele Fotos. Das ist natürlich gar nicht immer so leicht, wie es klingt. Manchmal ist ihr Zuhause zum Beispiel im wahrsten Sinne des Wortes abgelegen und ein Besuch nicht einfach möglich. Aber wenn wir die Gelegenheit bekommen, in den Alltag eines Kindes einzutauchen, dann entsteht daraus ein Weltentdecker-Heft.
Hast du eine Lieblingsausgabe?

Dr. Helene Mutschler: Ich war im letzten Jahr in Kenia und habe dort Mathew getroffen. Das war natürlich etwas ganz Besonderes, denn häufig interviewen unsere Teams vor Ort die Kinder. Wenn ich Mathew im Weltentdecker sehe, kann ich mich noch gut daran erinnern, wie er seine anfängliche Schüchternheit ablegte, als ich nach seiner Lieblingsmusik gefragt habe: Hiphop aus dem Nachbarland Tansania (und nicht die Kirchenlieder, die seine Mutter gerne hört). Und deshalb ist das wohl meine Lieblingsausgabe.
Kannst du schon verraten, wohin die Weltentdecker in Zukunft reisen werden?
Dr. Helene Mutschler: Ich weiß, dass es bald nach Venezuela zum elfjährigen Luis geht und habe schon von der kleinen Deko aus Somalia gehört. Aber viel mehr will ich hier gar nicht verraten. Sicher ist: Es wird wieder viel Spannendes zu entdecken geben