Erdbeben in China – Tausende Kinder betroffen
Zuerst Haiti, dann Chile, jetzt China. Die Serie schwerer Erdbeben scheint nicht abzureißen. Die im Westen Chinas gelegene Provinz Qinghai wurde vorgestern von einem Beben der Stärke 7,1 heimgesucht. Die Zahl der Toten liegt bereits bei mehr als 600, die Zahl der Verletzten bei mehr als 10.000. Laut Wyndham James, dem Direktor von Save the Children in China, sind es besonders die Kinder, die jetzt dringend Schutz benötigen. Die meisten von ihnen haben einen schweren Schock erlitten – viele wurden durch das Beben von ihren Familien getrennt. Bei dem Einsturz mehrerer Schulen kamen mindestens 66 Schüler und 10 Lehrer ums Leben. 70% der Schulen im Erdbebengebiet sind zerstört worden.
Unterdessen gehen die Rettungsarbeiten vor Ort nur schwer voran – auch wenn man aus dem Erdbeben von 2008 in Sichuan viel gelernt und nun eine bessere Koordination als noch vor zwei Jahren hat. Die Suche nach Verschütteten mit Hilfe von Suchhunden und die Versorgung der Betroffenen mit Hilfsgütern ist zwar bereits in vollem Gange, allerdings wird die Arbeit durch häufige Nachbeben, sowie die extreme Abgelegenheit und die schwere Erreichbarkeit des Erdbebengebiets erschwert.
Save the Children China hat sich inzwischen mit Hilfsgütern bepackt, die vor allem aus Decken, Kinderkleidung und Tee bestehen, auf den Weg in Richtung der Hilfebedürftigen gemacht. Wir versuchen vor allem die betroffenen Kinder vor Ort zu unterstützen und sie so schnell wie möglich wieder mit ihren Familien zusammen zu bringen.
Die Provinz Qinghai gehört zu den wohl am wenigsten erschlossenen Gegenden Chinas. Mit einer Fläche von 720.000 Quadratkilometern ist Qinghai zwar doppelt so groß wie Deutschland, mit 5,1 Mio Einwohnern ist die Provinz jedoch sehr dünn besiedelt. Wirtschaftlich ist Qinghai weitestgehend agrarisch geprägt – Tibeter, Mongolen und andere nationale Minderheiten ziehen als Nomaden mit Yak- und Schafsherden durchs Land. Außerdem gilt Qinghai als das Zentrum der Viehzucht in China.