Flut in Pakistan: Die Geschichte der 11-jährigen Gulnaz
Die 11-jährige Gulnaz hat durch die verheerende Flutkatastrophe ihr Zuhause verloren. Sie ist mir ihrer Familie seitdem in einem Zeltlager in der Stadt Karimabad, ganz im Norden Pakistans, untergebracht. Sie besucht eines unserer Kinderschutzzelte, in denen sie mit anderen Kindern spielen kann und von unseren Gesundheitsmitarbeitern psychologisch betreut wird. Hier erzählt sie uns ihre traurige Geschichte.
“Bevor die Flut kam, habe ich in einem kleinen Dorf gelebt. Jetzt lebe ich in einem Zeltlager mit vielen anderen Menschen, die auch ihr Zuhause verloren haben. Mein Vater ist gestorben und ich wohne bei meiner Tante. Wir sind sechs Brüder und drei Schwestern.
Eigentlich sind wir es gewohnt, dass wir jedes Jahr eine Flut haben, aber normalerweise dauern die Regenfälle nicht allzu lang und beschädigen nichts. Diesmal hatten wir auch damit gerechnet, wir dachten es hört bald wieder auf zu regnen, aber das Wasser stieg immer weiter an. Und plötzlich erreichte die Flut unser Haus. Am nächsten Morgen war die Wohnung teilweise zerstört. Wir nahmen alles mit was wir tragen konnten. In dieser Nacht, wurde uns gesagt, dass die Situation gefährlich ist und wir das Gebiet verlassen sollen. Als wir am nächsten Morgen zurück kamen, war unser Haus komplett weggespült. Wir kamen nur mit unserem Leben davon. Alles andere wurde von der Flut mitgerissen.
Nachdem unser Haus nicht mehr da war, mussten wir zu einer anderen Tante ziehen. Aber auch ihr Haus wurde weggeschwemmt. Erst waren wir in einem Schulgebäude untergebracht und dann in einem Zeltlager. Wir wären sehr glücklich, wenn wir wieder in unserem eigenen Haus wohnen könnten.
An einem Morgen kamen viele Kinder zu unserem Lager und erzählten uns von einem großen Zelt (Kinderschutzzelt), in dem wir mit anderen Kindern spielen und toben können. Also sind wir dorthin gegangen und ich war sehr glücklich als ich dort war. Es ist ganz in der Nähe meines alten Dorfes. Wir haben dort viele Spiele gespielt. Ich bin so traurig, dass wir unser Haus verloren haben. Wir hatten dort alles was wir brauchten. Ich bin so traurig, so traurig. Ich will alles versuchen, um meiner Familie zu helfen, dass wir bald wieder in einem eigenen Haus leben können. In Zelten zu leben ist sehr schwierig für uns und wir sind nicht glücklich.”