Fünf Jahre Rohingya-Verfolgung: Familien leben in Angst
Fünf Jahre, nachdem mehr als 750.000 Rohingya vor der Gewalt in Myanmar über die Grenze nach Bangladesch fliehen mussten, leben die Geflüchteten weiter in Angst. Die meisten von ihnen wohnen in dem weltweit größten Geflüchtetencamp in Cox’ Bazar, wo sie sich laut einer neuen Umfrage von Save the Children nicht sicher fühlen.

Rund 926.000 Angehörige der Rohingya aus Myanmar leben laut UNHCR derzeit in Bangladesch. Die meisten von Ihnen flohen im August 2017 vor den Gewaltausbrüchen und staatlicher Verfolgung in ihrem Heimatland. Der Großteil von ihnen suchte Zuflucht im Distrikt Cox’s Bazar im südöstlichen Bangladesch, wo sich das derzeit größte Geflüchtetencamp der Welt befindet.
In einer aktuellen Erhebung, bei der Save the Children fast 300 Rohingya in den Camps in Cox’s Bazar befragte, sagten die Hälfte der Kinder, dass sie unglücklich seien. Fast 80 Prozent der Jungen und Mädchen erzählten, dass sie manchmal, meistens oder ständig deprimiert und gestresst sind. Bei den Eltern und Betreuungspersonen sind es bis zu 96 Prozent. Ein Vater, der mit seinen Kindern in Cox’s Bazar lebt, erzählt:
Familien in großer Sorge
Viele Familien kämpfen in den Camps ums Überleben, weil die Preise für lebensnotwendige Mittel stetig steigen und es kaum Einkommensmöglichkeiten gibt. Die Befragten äußerten außerdem, dass sie besonders besorgt über die mangelnde Bildung und Sicherheit in den Camps sind. Drei Viertel von ihnen nannten fehlende Bildung als eine ihrer größten Sorgen. Die Corona-Pandemie und Lockdowns führten außerdem dazu, dass weniger humanitäre Organisationen vor Ort waren und die Camps folglich unsicherer wurden. Ein junger Mann erzählt:
Zunehmende Fälle von Frühverheiratung
Auch die Fälle von Frühverheiratungen häufen sich, denn einige Familien sehen keinen anderen Ausweg aus ihrer Not als ihre Kinder zu verheiraten. Mehr als 70 Prozent der Familien gaben an, dass sie von einem Kind wissen, das im vergangenen Monat verheiratet wurde.
Rohingya wünschen sich Rückkehr in ihre Heimat
Die meisten Rohingya wünschen sich, in ihre Heimat zurückkehren zu können. Doch die Gewalt in Myanmar gegen Angehörige der muslimischen Minderheit hält an. Onno van Manen, der Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch sagt:
Save the Children fordert Rechte für Rohingya
Save the Children fordert die Staatengemeinschaft, nationale Regierungen und die Regierung von Bangladesch auf, die Unterstützung für die Rohingya dringend zu verstärken und ihnen einen legalen Status, Bildung und Arbeitsmöglichkeiten zu eröffnen.
Ihre Hilfe zählt
Seit der Konflikt 2017 eskalierte, hat Save the Children über 600.000 geflüchtete Rohingya unterstützt. Unsere Teams vor Ort verteilen Nahrungsmittel, Hygienesets sowie Lehrmaterial in den Camps und stellen medizinische Hilfe sowie psychosoziale Unterstützung bereit. Die Rohingya-Kinder und ihre Familien brauchen dringend weiterhin Hilfe, denn ihre Situation bleibt dramatisch. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende, damit wir unsere wichtige Arbeit für Rohingya-Kinder fortsetzen können – danke!