Gefährliche Flucht über das Mittelmeer
Vor genau einem Jahr forderte die bisher schlimmste Flüchtlingstragödie auf dem Mittelmeer rund 800 Menschenleben. Nun sind erneut hunderte Flüchtlinge ertrunken. Save the Children mahnt, dass noch immer keine konkreten Maßnahmen zum Schutz von Kindern auf der Flucht umgesetzt wurden und betont seine Forderung nach sicheren und legalen Fluchtwegen nach Europa.
Rund 24.000 Flüchtlinge sind seit Anfang des Jahres in Italien angekommen – vier Mal mehr als im selben Zeitraum in 2015. Letzte Woche wurden innerhalb von nur drei Tagen 6.000 Menschen aus Seenot gerettet und nach Italien gebracht. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Kinder, die sich auf der Flucht vor Konflikten, Verfolgung und extremer Armut befanden – die meisten waren ohne ihre Eltern auf der Flucht. Nun sind Berichten zufolge bei einem Bootsunglück erneut hunderte Flüchtlinge ertrunken.
Save the Children mahnt, dass bisher noch keine konkreten Maßnahmen zum Schutz von Kindern auf der Flucht umgesetzt wurden. Kinder setzen weiterhin ihr Leben aufs Spiel und verlieren es, um das vermeintlich sichere Europa zu erreichen. Auch ein Jahr nachdem sich die bisher schlimmste Flüchtlingstragödie auf dem Mittelmeer ereignet hat, gibt es immer noch keine sicheren und legalen Fluchtwege. Europa sieht die größte Herausforderung der Flüchtlingskrise nach wie vor in der Sicherung der eignen Grenzen. Doch ein Drittel der Menschen, die sich auf diese lebensgefährliche Flucht begeben, sind Kinder.
Von der EU beschlossene Maßnahmen zu ihrem Schutz existieren bisher nur auf dem Papier. Die EU-Regierungschefs müssen jetzt in die Seenotrettung investieren und sichere und würdevolle Asylverfahren beschließen, samt der damit einhergehenden rechtlichen Verpflichtungen – nur so können Unglücke wir heute verhindert und Menschenleben gerettet werden.
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