Hunger in Äthiopien: Dürre und Konflikte verschärfen die Notlage
In Äthiopien brauchen mehr als eine Million Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Etwa 180.000 Kinder sind von der schwersten Form der Mangelernährung betroffen – und die Zahl der unterernährten Menschen im Land steigt sprunghaft an. Die Lage am Horn von Afrika ist dramatisch, erklärt Save the Children.
Die anhaltende Dürre, sowie Konflikte und Vertreibungen verursachen in Äthiopien eine katastrophale Hungerkrise, die das Leben zahlreicher Menschen bedroht. Im Land sind etwa 30 Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter zwölf Millionen Kinder. Dabei droht die Situation noch schlimmer zu werden: Durch die Dürre stirbt das Vieh und Lebensmittelpreise steigen wegen des Ukraine-Krieges stark an.
Somali-Region am stärksten betroffen
Am stärksten von der Dürre betroffen ist die Somali-Region im Osten Äthiopiens. Dort leiden heute 64 Prozent mehr Menschen an Unterernährung als noch vor einem Jahr. Ahmed*, der Vater des zweijährigen Tawfik*, erzählt:
Mangelernährung vor allem für Kinder lebensbedrohlich
Vor allem für Kinder ist die Situation gefährlich, denn der Hunger schwächt die kleinen Körper, sodass sie nicht gegen Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung ankämpfen können. Mangelernährung in den ersten Lebensjahren hat außerdem fatale Auswirkungen: Viele Betroffene leiden ihr Leben lang unter körperlichen und geistigen Einschränkungen.
Hungersnot breitet sich aus
Auch in anderen ostafrikanischen Ländern wird die Situation von Tag zu Tag kritischer: In Äthiopien, Somalia und Kenia leiden insgesamt mehr als 23 Millionen Menschen unter extremem Hunger. 5,8 Millionen Kinder sind akut unterernährt. In den Ernährungszentren von Save the Children treffen immer mehr Kinder ein, die dringend medizinische Hilfe brauchen. Save the Children appelliert deswegen an Geber, dringend neue Mittel bereitzustellen, um die Bedarfe der betroffenen Kinder und ihrer Familien zu decken.
Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, war im März in Ostafrika und hat dort Familien getroffen, die alles verloren haben. Er erzählt:
Ostafrika braucht verstärkt Unterstützung
Save the Children ist seit mehr als 60 Jahren in Äthiopien aktiv. Unsere Teams vor Ort sind in den Bereichen Gesundheit und Ernährung, Wasserversorgung sowie Schutz und Bildung tätig und leisten Geld- und Sachhilfen an die am meisten gefährdeten Kinder und Familien. Save the Children gehörte außerdem zu den ersten Organisationen, die auf den Konflikt in den äthiopischen Regionen Tigray, Amhara und Afar reagiert haben. Angesichts der dramatischen Hungersnot in Äthiopien sowie in ganz Ostafrika brauchen wir dringend vermehrt Unterstützung, damit wir unsere wichtige Arbeit fortsetzen können. Setzen auch Sie sich für Kinder in Not ein und unterstützen Sie uns mit einer Spende – vielen Dank!