Impfungen müssen alle erreichen: Neue Finanzierung für die Impfallianz Gavi
Im August 2019 wurden im Sudan mehr als 346.000 Kinder und Erwachsene in 16 Provinzen von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Zusammen mit den bereits schlechten Lebensbedingungen und fehlenden sanitären Einrichtungen schafften die Fluten und das verseuchte Wasser, das sie hinterließen, einen idealen Nährboden für eine Krankheit, die in Deutschland das letzte Mal 1892 als Epidemie ausbrauch: Cholera.
Cholera: Lebensgefährlich für Kinder
Auch Shaima war besorgt, als die ersten Fälle von Cholera in ihrer Provinz auftraten. Ihre Tochter Manar litt an Mangelernährung und war damit, wie viele Kinder im Sudan, besonders anfällig für Krankheiten. „Cholera ist eine ansteckende Krankheit, die hauptsächlich durch das Essen kontaminierter Speisen und Getränke übertragen wird“, erklärt Dr Thierry Ineza, Klinischer Leiter der Emergency Health Unit von Save the Children im Sudan. „Cholera ist gefährlich, weil sie in wenigen Stunden jemanden töten und sich schnell in Gemeinden verbreitet, wo schlechtes Wasser ist.“ Die Magen-Darm-Krankheit äußert sich durch heftige Durchfälle und Erbrechen, wodurch Betroffene viel Flüssigkeit verlieren. Das ist besonders für Kinder lebensgefährlich, denn ihre Körper bestehen zu 70 Prozent aus Wasser.
Impfungen können Cholera vorbeugen
Cholera ist eine vermeidbare Krankheit. Sogenannte Schluckimpfungen können verhindern, dass Menschen erkranken. Besonders bei akuten Ausbrüchen ist es deswegen wichtig, Kinder und Erwachsene schnell zu immunisieren. Mithilfe einer weit angelegten Impfkampagne, unterstützt durch die Emergency Health Unit von Save the Children, konnten die Choleraausbrüche im Sudan eingedämmt werden. Auch Manar erhielt eine Impfung. „Jetzt ist meine Tochter geimpft, Gott sei Dank“, erzählte Shaina erleichtert. „Jetzt wird es ihr gut gehen, Cholera wird sie nicht infizieren.“
Kampf gegen vermeidbare Krankheiten: Die Impfallianz Gavi
Viele Menschen setzen sich weltweit dafür ein, dass bald kein Kind mehr an vermeidbaren Krankheiten sterben muss, allen voran die Impfallianz Gavi. Die Impfallianz Gavi ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die 2000 gegründet wurde und seither dafür sorgt, so vielen Kindern wie möglich den Zugang zu Impfungen zu ermöglichen. Das tut sie unter anderem, in dem sie Impfstoffe finanziert, aber auch Gesundheitssysteme und Impfprogramme in betroffenen Ländern stärkt. Seit ihrer Gründung konnten 760 Millionen Kinder geimpft und dadurch mehr als 13 Millionen Leben gerettet werden – auch gegen Cholera.
Impfungen müssen alle erreichen: Neue Finanzierung für die Impfallianz
Dank des Engagements von Gavi sind die Impfraten in den ärmsten Ländern der Welt so hoch wie niemals zuvor. Trotzdem haben nahezu 20 Millionen Kinder weltweit noch heute keinen Zugang zu lebensrettenden Impfungen. Viele von ihnen leben in schwer erreichbaren Gebieten oder Konflikten, urbanen Slums oder informellen Siedlungen. Damit auch diese Kinder erreicht werden können, braucht Gavi eine starke Finanzierung für die nächsten fünf Jahre, die sich unter anderem aus Beiträgen von Regierungen weltweit zusammensetzt. In der vergangenen Woche haben wir mit zahlreichen anderen Entwicklungsorganisationen die deutsche Bundesregierung aufgefordert, der Impfallianz Gavi auch in der kommenden Finanzierungsphase eine starke Unterstützung zuzusichern. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat die Bundeskanzlerin die Möglichkeit, eine solche Unterstützung öffentlich zuzusagen und damit ein starkes Zeichen für andere Geber zu setzen es ihr gleich zu tun.
Hier erhalten Sie mehr Informationen zu unseren Forderungen.