Jemen – Ein Land in der Krise
Die Situation für Familien im Jemen wird immer schlechter. Dem aktuellen Bericht „Child Development Index“ von Save the Children zu Folge zählt Jemen zu den Orten mit den schlechtesten Bedingungen für die Entwicklung von Kindern; das Land belegt Platz 123 von insgesamt 141 Ländern. Für Mütter sind die Lebensumstände sogar noch schlechter – nur in Niger und Afghanistan geht es Müttern schlechter.
Politische Instabilität, anhaltende Konflikte und steigende Lebensmittelpreise haben das Land in den letzen Jahren an den Rand einer Katastrophe geführt. Rund 44% der Bevölkerung, 10 Millionen Menschen, haben nicht genug zu essen. Die Zahl der mangelernährten Kinder ist alarmierend hoch – jedes dritte Kind ist akut mangelernährt. Der Nährstoffmangel schwächt das Immunsystem der Kinder und macht sie anfälliger für gefährliche Krankheiten. In dieser Situation ist ein gutes Gesundheitssystem wichtiger denn je.
Doch das chronisch unterfinanzierte Gesundheitssystem des Landes, kann den aktuellen Anforderungen nicht standhalten. Derzeit gibt es im Jemen durchschnittlich nur ein Gesundheitszentrum für 30.000 Menschen – viele von ihnen nur unzureichend mit Equipment und Personal ausgestattet. Besonders in ländlichen Gegenden haben die Menschen wenig bis gar keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Save the Children hat deshalb verschiedene Anlaufstellen für die Menschen in Jemen eingerichtet. In den von Konflikten besonders betroffenen Regionen Amran and Sa’ada haben wir in 29 Orten speziell für die Behandlung von Kindern ausgestattete Ernährungs- und Krankenstationen aufgebaut. Neben solchen festen Standorten gibt es eine Reihe von mobilen Krankenstationen. Diese haben den Vorteil, dass sie sich nach Bedarf schnell auf- und abbauen lassen. Zum gut ausgebildeten Stammpersonal gehören beispielsweise ein Arzt, eine Krankenschwester und ein Pharmazeut. Daneben gibt es diverse freiwillige Helfer, die in den Gemeinden Aufklärungsarbeit leisten und die den Familien auf die Gesundheitsstationen aufmerksam machen.
So bekommen auch Menschen in abgelegenen Regionen Zugang zu medizinischer Versorgung, wie zum Beispiel die Familie der 8 Monate alten Reem (Foto). Sie leidet unter akuter Mangelernährung und wurde von ihrer Mutter in die mobile Krankenstation gebracht. Durch die Behandlung von Gesundheitshelferinnen wie Manal Ali wird es ihr bald besser gehen und sie bekommt die Chance auf eine bessere Zukunft.
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