Jemen: Epidemie durch Dengue-Fieber befürchtet
Im Jemen sind durch den Ausbruch des Dengue-Fiebers im vergangenen Jahr mindestens 192 Menschen gestorben, davon 78 Kinder. Dem Bürgerkriegsland droht eine weitere Epidemie.
Hinzu kommen nach Angaben des jemenitischen Gesundheitsministeriums mindestens 52.000 Verdachtsfälle. Die Virus-Infektion betrifft fast alle Regionen des Jemen. Am stärksten betroffen sind Hodeidah und Aden, wo insgesamt 60 Prozent der landesweiten Todesfälle registriert wurden. Immer mehr Kinder und Erwachsene werden mit Symptomen von Dengue-Fieber in Kliniken eingeliefert.
Dengue-Fieber
Dengue, eine von Mücken übertragene Viruserkrankung, hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet. Regen, hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und ungeplante Urbanisierung erhöhen das Risiko der Ausbreitung. Das frühzeitige Erkennen der Krankheit und der Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung senken die Sterblichkeitsrate bei schwerem Dengue-Fieber auf unter einen Prozent. Dengue kommt weltweit in tropischen und subtropischen Klimazonen vor, vor allem in städtischen und halbstädtischen Gebieten. Immer öfter sind laut WHO aber auch ländliche Gebiete betroffen.
Aldogani, die selbst Dengue-Fieber hatte, berichtet weiter: „Einige unserer Gesundheitszentren arbeiten rund um die Uhr. Letzte Woche wurden in einer einzigen Einrichtung 30 Fälle an einem Tag registriert, die meisten davon waren Kinder. Die Wirtschaftskrise verschärft die Lage. Viele Eltern können es sich nicht leisten, ihre Kinder ins Krankenhaus zu bringen oder Medikamente zu kaufen.“
Gesundheitszentren stark überlastet
Das Gesundheitssystem im Jemen steht nach fast fünf Jahren Krieg vor dem Zusammenbruch. Mehr als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen sind geschlossen oder nur teilweise funktionstüchtig. Viele Krankenhäuser wurden durch Luftangriffe oder Bodenkämpfe beschädigt. Es mangelt an lebenswichtigen Medikamenten und qualifiziertem Personal. Langfristig kann nur Frieden das ständige Auftreten vermeidbarer Krankheiten beenden und den Aufbau eines funktionierenden Gesundheitssystems ermöglichen.
So hilft Save the Children
Save the Children unterstützt derzeit 48 Gesundheitseinrichtungen in Hodeidah, die im vergangenen Jahr mehr als 6000 Verdachtsfälle von Dengue-Fieber verzeichneten. Wir verteilen dort und in anderen Einsatzgebieten medizinische Hilfsgüter und sensibilisieren Pflegekräfte sowie freiwillige Helfer für den Umgang mit Dengue-Fieber und anderen hämorrhagischen Fiebern.
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