Jemen: Kinder sterben bei Luftangriff in ihrem Klassenzimmer
Bei einem Luftangriff in Jemens Hauptstadt Sanaa sind am vergangenen Sonntag mehrere Kinder in ihrer Schule getötet oder verletzt worden.
Der schreckliche Vorfall unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der aktuellen Petition von Save the Children: „Keine Bomben auf Schulen!“. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und den Schutz von Schulen fest in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik verankern. Das bedeutet auch, dass die Bundesregierung generell keine Rüstungsexporte an Saudi-Arabien und seine Verbündeten zulassen darf, um die Kinder im Jemen zu schützen. Denn die Kriegsparteien nutzen die gelieferten Waffen auch für Angriffe auf Schulen.
Mitarbeiter von Save the Children waren kurz nach dem Angriff vor Ort in der Al-Rai-Schule. Sie halfen anschließend dabei, fünf Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren von staatlichen Krankenhäusern in private Krankenhäuser zu bringen, weil das staatliche Gesundheitssystem im Jemen nach fünf Jahren Krieg weitgehend zusammengebrochen ist. Eines der Mädchen erlag wegen der unzureichenden medizinischen Versorgung am Sonntagabend seinen Verletzungen.
„Es war sehr schwierig, geeignete Kliniken für die verletzten Kinder zu finden“, sagt ein Mitarbeiter von Save the Children. Die Kinder, die den Angriff überlebten, stehen unter Schock.
„Alle Konfliktparteien im Jemen müssen ihre Verpflichtungen nach internationalem Recht einhalten und dafür sorgen, dass Zivilisten, insbesondere Kinder, in Konflikten geschützt sind“, betont Länderdirektor Tamer Kirolos. „Der Konflikt im Jemen muss endlich beendet werden. Erst dann können Kinder in Sicherheit und ohne ständige Todesangst aufwachsen.“
Erst im März waren bei einem Angriff auf ein von Save the Children unterstütztes Krankenhaus in der Stadt Kitaf im Jemen fünf Kinder getötet worden.