Kenia: Kinder leiden unter den katastrophalen Auswirkungen der Dürre
Das Horn von Afrika wird von der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren heimgesucht. Mindestens 18,6 Millionen Menschen in Kenia, Äthiopien und Somalia leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit und zunehmender Mangelernährung. Diese Zahl könnte bis September auf 20 Millionen ansteigen. Im Norden und Osten Kenias sind mehr als zwei Millionen Kinder gefährdet, so die Zahlen des UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA).
Verlust der Lebensgrundlage
Wie in Somalia und Äthiopien ist auch in Kenia die Lebensgrundlage vieler Hirtengemeinschaften in Gefahr. In dem beliebten Touristenland sind schon mehr als 1,5 Millionen Rinder verendet. Familien haben weder Einkommen noch Milch, um ihre Kinder zu ernähren. Das wenige Vieh, das ihnen bleibt, ist zu abgemagert, um es zu verkaufen. Millionen Menschen sind in extreme Armut gerutscht. Etwa 3,3 Millionen Kinder in Kenia, Äthiopien und Somalia laufen Gefahr, deshalb die Schule abbrechen zu müssen. Die Zahl hat sich in nur drei Monaten verdreifacht (Quelle: Unicef).
Die zwölfjährige Mahad* lebt mit ihrer Mutter und sieben Geschwistern in einem Dorf nahe der Grenze zu Somalia. Hier hat es seit mehreren Jahren nicht mehr richtig geregnet. Ihre Familie hat durch die Dürre Hunderte Tiere verloren. Nun kämpfen sie ums Überleben. Das Schulgeld für Mahad* können sie sich nicht mehr leisten.
„Wenn ich groß bin, möchte ich Lehrerin werden. Ich möchte in der Schule bleiben“, erzählt Mahad. Ihr Vater Hussein* hat Existenzängste: „Wir sind zwar noch am Leben. Aber nur Gott weiß, was passieren wird, wenn die Regenzeit erneut ausfällt (…). An einigen Tagen haben wir nichts zu essen. Die Schulkosten können wir uns im Moment nicht leisten.“
Unsere Arbeit vor Ort
Save the Children unterstützt seit 1950 Familien und Kinder in Kenia und führt unter anderem Programme in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Existenzsicherung, Kinderschutz, Bildung und humanitäre Hilfe durch. Zusammen mit lokalen Partnern reagieren wir auch auf die Dürrekrise in Nordkenia und helfen mit speziell abgestimmten Ernährungsprogrammen. Damit können wir akute Ersthilfe leisten und die Resilienz der Menschen auch langfristig stärken. Haushalte bekommen Bargeld für den Kauf von Nahrungsmitteln, Wasser, Viehfutter und anderen lebenswichtigen Gütern. Außerdem soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere und stillende Mütter Zugang zu medizinischen Untersuchungen und Behandlungen gegen Mangelernährung und andere Krankheiten erhalten.
Helfen Sie uns, unsere Arbeit in Kenia und anderen von Dürre, Klimakrise und Hunger betroffenen Länder am Horn von Afrika auszuweiten. Die Not wächst täglich – wir dürfen keine Zeit verlieren. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
* Name zum Schutz geändert