Kinderhilfsorganisationen warnen: Hungerkrise bedroht Millionen Kinder
Acht Millionen Kinder und insgesamt fast 50 Millionen Menschen weltweit sind von Hunger betroffen. Sechs der größten internationalen Kinderrechtsorganisationen, darunter Save the Children, rufen dringend dazu auf, jetzt entschlossen gegen die Ernährungskrise zu handeln und Kinder vor lebenslangen negativen Folgen zu schützen.
Die Welt steht vor einer dramatischen Hunger- und Ernährungskrise: Acht Millionen Kinder sind vom Tod bedroht und mit jeder Minute leidet ein weiteres Kind an schwerer Mangelernährung. Die verheerenden und lebenslangen Auswirkungen dieser Hungerkatastrophe auf Gesundheit, Ernährung, Bildung, den Schutz und das Überleben von Kindern können nur durch entschlossenes Handeln gestoppt werden.
Joining Forces: Ein Bündnis für Kinderrechte
Die Joining Forces
Joining Forces ist ein Bündnis der sechs weltweit größten internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen, die mit und für Kinder tätig sind, um deren Rechte zu wahren und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Die Organisationen sind Save the Children, ChildFund Alliance, Plan International, SOS Kinderdorf und Terres des Hommes.
Um Druck auf Regierungen und Geber auszuüben, damit sie entschieden gegen die Hungerkrise vorgehen, haben wir uns mit den Kinderrechtsorganisationen ChildFund Alliance, Plan International, SOS Kinderdorf und Terres des Hommes zusammengeschlossen. Unser Appell lautet:
Hunger ist vermeidbar und hat im 21. Jahrhundert keinen Platz! Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um den Tod von Hunderttausenden von Kindern zu verhindern. Anstatt zu warten, bis eine Hungersnot offiziell ausgerufen wird, ist ein sofortiges Handeln notwendig.
Was ist eine Hungersnot?
Eine Hungersnot wird laut dem World Food Programme dann ausgerufen, wenn Mangelernährung weit verbreitet ist und wenn Menschen aufgrund des fehlenden Zugangs zu ausreichender, nahrhafter Nahrung zu verhungern beginnen. Mindestens 30 Prozent der Kinder in den betroffenen Gebieten leiden dann an akuter Mangelernährung.
2011 starben in Somalia 260.000 Menschen in Folge einer schweren Hungerkrise. Die Hälfte aller Todesopfer waren Kinder unter fünf Jahren. Eine solche humanitäre Katastrophe darf sich nicht wiederholen. Bei einer weiteren Ernährungskrise in Somalia im Jahr 2017 haben wir gezeigt, dass unser gemeinsames Handeln die Hungersnot abwenden konnte.
Als internationale Gemeinschaft tragen wir eine kollektive Verantwortung dafür, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden, um bei der gegenwärtigen globalen Hungerkrise den Tod von Hunderttausenden von Kindern zu verhindern.
Afghanistan, Syrien, Jemen und die Länder Somalia, Äthiopien und Kenia am Horn von Afrika sind aktuell am schlimmsten von der Hungerkrise betroffen. Der Klimawandel, Konflikte und Covid-19 sowie der Krieg in der Ukraine sind Hungertreiber, die sich unmittelbar auf Kinder, Familien und Gemeinschaften auf der ganzen Welt auswirken. Kinder sind dabei stets einem erhöhten Risiko von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt, weil sie die Schule abbrechen, Zwangsarbeit leisten, von Streitkräften oder bewaffneten Gruppen rekrutiert und eingesetzt werden und von ihren Familien getrennt werden. Mädchen sind besonders gefährdet, früh- und zwangsverheiratet, früh schwanger und sexuell ausgebeutet sowie missbraucht zu werden. Wenn Lebensmittel knapp sind, essen Mädchen und Frauen außerdem oft weniger und als letzte.
Politische Entscheidungsträger müssen sofort reagieren und die Ursachen des Hungers angehen. Ernährungssicherheit ist kein Privileg, sondern ein Recht, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 verankert ist.
Wir verpflichten uns, mit Regierungen und Gebern zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse von Kindern in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Bildung und Schutz vorrangig berücksichtigt werden.
Helfen Sie uns dabei, die drohende Hungersnot zu bekämpfen und stellen Sie sich gemeinsam mit uns an die Seite der Kinder. Mit einer Spende können Sie unsere wichtige Arbeit für das Wohlergehen und die Rechte von Kindern weltweit unterstützen - danke!