Kinderschutz in Zeiten der Corona-Krise
Schulen und Kitas sind geschlossen, Kinder müssen zu Hause bleiben. Viele Familien stellt die derzeitige Corona-Krise vor eine Zerreißprobe und kann insbesondere für Kinder aus benachteiligten, bildungsfernen oder instabilen Haushalten zur Belastung werden.

Bildung, Versorgung und Schutz von Kindern sind wegen der Ausgangsbeschränkungen unterschiedlich stark eingeschränkt. Existenzängste, räumliche Enge und fehlende Unterstützung im Alltag führen zu einem erhöhten Risiko häuslicher Gewalt – Kinder können dabei vermehrt zu Beobachtern und Opfern werden.
Grundversorgung gefährdet
Gefährdet ist vor allem die Grundversorgung dieser Kinder. Viele von Armut betroffene Kinder sind auf die tägliche Mahlzeit angewiesen, die sie in den Schulen und Kitas erhalten. Kinder und Eltern fühlen sich allein, denn viele soziale Einrichtungen müssen ihre Arbeit einschränken oder einstellen. Für Familien ohne soziales Netzwerk ist der Alltag so rund um die Uhr nicht zu bewältigen.
Save the Children fordert, dass alles Notwendige getan werden muss, um das Recht auf Schutz auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Jugendämter, Beratungsstellen und Kinderärzte müssen ihre Arbeit aufrechterhalten, da sie mitunter die einzigen Einrichtungen sind, die bei Kindeswohlgefährdung eingreifen können. Schnelle Hilfe schaffen Krisentelefone, die bei Überforderungen und Eskalationen im Alltag unterstützen und weitervermitteln.
In Konflikt- und Krisensituationen wenden Sie sich bitte an:
- das örtliche Jugendamt
- Bei der Nummer gegen Kummer können sich Kinder und Jugendliche sowie Eltern kostenfrei und anonym beraten lassen
- Sexuellen Missbrauch können Sie bei dem Hilfetelefon und unter 0800-22 55 530 kostenfrei und anonym melden
Wichtig ist auch, die Kinder selbst zu erreichen – eine altersgerechte Ansprache in sozialen Medien ist dafür der Schlüssel. Alle Unterstützungsmaßnahmen müssen deshalb sobald wie möglich digital zugänglich sein.