Klimakrise fordert bereits mehr als 1.200 Tote in Teilen Afrikas
Die durch den Klimawandel verstärkten Wetterextreme haben in Teilen Afrikas schon mindestens 1.200 Menschenleben gekostet. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Save the Children hervor. Wir fordern anlässlich der heute beginnenden UN-Klimakonferenz weitreichende Maßnahmen für den Klimaschutz.
Aktuelle Analysen von Save the Children belegen, dass sich 2019 im östlichen und südlichen Afrika durch die Klimakrise für 33 Millionen Menschen die Ernährungslage dramatisch verschlechtert hat. Die Hälfte der Betroffenen sind Kinder. Überschwemmungen, Erdrutsche, Dürren und Wirbelstürme haben maßgeblich diese lebensbedrohende Situation verursacht und in der Region bereits 1.200 Menschenleben gefordert.
Kinder besonders durch Klimakrise gefährdet
Der kürzlich erschienene Bericht des „UN Intergovernmental Panel on Climate Change” (IPCC) zeigt zunehmend Hinweise darauf, dass der Klimawandel zu höheren Temperaturen in der Region beiträgt und dass diese Temperaturen die Auswirkungen von Dürren und Überschwemmungen verschärfen. Diese Klimaextreme zerstören die Lebensgrundlagen, führen zu Ernährungsunsicherheit und gefährden Kinder durch akute Mangelernährung. Gerade Kinder sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, da sie zu 90 Prozent von durch den Klimawandel verstärkten Krankheiten wie Malaria und Denguefieber betroffen sind.
Wetterextreme in Ostafrika und im südlichen Afrika haben dazu geführt, dass im Jahr 2019:
- Bei Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen in Mosambik, Somalia, Kenia, Sudan und Malawi starben mindestens 1.200 Menschen. Dazu kommen nach Schätzungen von Save the Children noch Tausende Tote durch Dürren innerhalb der letzten 12 Monate.
- Zehn Länder im östlichen und südlichen Afrika (Madagaskar, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Südsudan, Sudan, Äthiopien, Somalia und Kenia) befinden sich in einer anhaltenden wetterbedingten Krise. Durchschnittlich 10% der Menschen in diesen Ländern (33 Millionen Menschen) leiden unter Hunger. Laut Save the Children betrifft dies bereits 16 Millionen Kinder.
- Von Januar bis Juni 2019 wurden in sieben der zehn Länder mehr als 1 Million Menschen durch klimabedingte Wetterextreme in die Flucht getrieben. Die Hälfte von ihnen floh infolge des Zyklons Idai in Mosambik, Simbabwe und Malawi, auf den nach kurzer Zeit der Zyklon Kenneth folgte. Es waren die stärksten Wirbelstürme, die jemals den afrikanischen Kontinent trafen.