Klimakrise: Keine sicheren Orte mehr für Kinder
Die verheerenden Überschwemmungen in Deutschland, die schon weit über hundert Menschen getötet und extreme Verwüstungen verursacht haben, müssen ein Weckruf für die Politik sein. Save the Children warnt: Die Klimakrise setzt die Zukunft der Kinder für die nächsten Jahrzehnte aufs Spiel.
Zukünftige Generationen werden die Hauptleidtragenden der Klimakrise sein, obwohl sie am wenigsten zur fortschreitenden Erderwärmung beitragen. Mindestens 710 Millionen Kinder leben an den Frontlinien der Klimakrise. Fast 160 Millionen Kinder sind derzeit von schwerer Dürre bedroht.
Die Klimakrise ist eine Kinderrechtskrise
Eines steht daher jetzt schon sicher fest: Die Klimakrise ist eine Kinderrechtskrise. Denn extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen bedrohen die Rechte der Kinder auf Nahrung, Gesundheit, Schutz und Bildung. Wir fordern die Staats- und Regierungschefs auf, Kinder in den Mittelpunkt der Klimadiskussionen zu stellen, vor allem während des COP26-Gipfels in Glasgow später in diesem Jahr. Hier sollte nicht nur die Zukunft der Kinder, sondern auch deren eigene Meinungen in den Mittelpunkt der kritischen Gespräche gestellt werden.
Claudia Kleinert, TV Wetter-Moderatorin und Save the Children Botschafterin, plädiert angesichts der Überschwemmungen für mehr Nachdruck bei der Umsetzung der Klimaziele:
Klimakrise zeigt weltweit dramatische Folgen
Mit extremen Überflutungen haben schon seit längerem viele asiatische Länder zu kämpfen – in Bangladesch etwa bedroht der steigende Meeresspiegel und der jährliche Monsunregen mit immer stärker werdenden Starkregenfällen viele Familien und Kinder.
Ein weiteres Problem sind immer häufiger und heftiger auftretende tropische Wirbelstürme. Erst im Mai diesen Jahres verwüstete der Zyklon "Yaas" ganze Regionen in Indien und im angrenzenden Bangladesch. Allein im Osten Indiens wurden vorsorglich etwa zwei Millionen Menschen aus ihren Häusern in Notunterkünfte gebracht. In den bangladeschischen Gebieten Satkhira und Patukhali waren über 42.000 Familien besonders schwer von den Überflutungen durch den Zyklon betroffen.
Neben katastrophalen Überschwemmungen bedrohen langhaltende Dürren die Existenz von Millionen Menschen weltweit – vor allem in Ländern Afrikas. So ergeht es auch der Familie der vierjährigen Safa* aus Somalia. Durch eine verheerende Dürre und die dadurch verursachte akute Wasserknappheit verloren sie den Großteil ihrer Nutztiere – und damit ihre Lebensgrundlage.
Um ganze Generationen von Kindern jetzt und in Zukunft vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen, müssen Regierungen und Entscheidungsträger*innen umgehend ambitionierte Maßnahmen für den Klimaschutz umsetzen. Dabei müssen Kinder im Zentrum dieser Maßnahmen stehen.
* Name zum Schutz geändert