Klimakrise: Kinder kämpfen für ihre Rechte
In den afrikanischen Ländern Malawi und Sambia führt der Klimawandel zu immer kälteren Temperaturen im Winter. Weil Schulen nicht für die zunehmend extremen Kälteereignisse ausgestattet sind, setzen sich Kinder nun für längere Winterferien ein.
In Malawi und Sambia fordern Kinder ihre Regierungen auf, die Schulen in den Wintermonaten Juni und Juli zu schließen. Denn wegen der immer kälteren Temperaturen in den Klassenzimmern, bedingt durch den Klimawandel, können sie sich nicht mehr konzentrieren und bleiben teilweise vom Unterricht fern.
Derzeit werden die Schulen in beiden Ländern zwischen Mitte August und September für den Winter geschlossen, da Klassenzimmer oft nicht beheizt und die Raumtemperaturen zu kalt sind, um sich dort aufzuhalten. Aufgrund der Klimaveränderungen werden die Winter immer kälter und länger: Die Durchschnittstemperaturen liegen in den beiden Ländern bereits im Juni und Juli zwischen 9 und 23 Grad. Obwohl dies in vielen Teilen der Welt nicht als eisig gilt, sind die Länder des südlichen Afrikas nicht an solche Temperaturen gewöhnt. Häuser und Schulen sind folglich nicht mit angemessenen Heizungen oder Isolierungen ausgestattet.
erzählt die 13-jährige Faith, eine Kinderrechtsaktivistin aus Malawi, die sich leidenschaftlich gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen auf Kinder einsetzt. Sie erzählte Save the Children, dass sie in den letzten Jahren eine spürbare Veränderung der Wetterverhältnisse festgestellt hat.
Seit dem Wintereinbruch im Juni klagen Kinder in den Ländern des südlichen Afrikas über extrem kalte Tage, die sie in ihrem Alltag beeinträchtigen und daran hindern, sich in der Schule konzentrieren zu können. Malawi und Sambia gehören zu den Ländern, die durch den Klimawandel am stärksten gefährdet sind. In der Medienberichterstattung über weltweite Krisen finden sie jedoch kaum Beachtung.
STILLE KLIMAKRISE
Bereits Anfang dieses Jahres erklärte Save the Children, dass Sambia eine schleichende und stille Klimakrise erlebt, die bei etwa 13 Prozent der Bevölkerung eine bedrohliche Nahrungsmittelknappheit verursacht hat. Späte Regenfälle, lange Trockenperioden, extrem hohe Temperaturen und Überschwemmungen beeinträchtigen das Leben von 1,5 Millionen Menschen in Sambia – darunter sind etwa 821.000 Kinder.
In Malawi leidet ein Drittel der Gesamtbevölkerung unter extremem Hunger, verursacht durch Armut und die negativen Folgen des Klimawandels auf das Ernährungssystem.
Auf dem ersten afrikanischen Kinderparlament in Sambia im vergangenen Monat forderte Faith ihre Regierung und andere afrikanische Staatsmächte dazu auf, den Schulkalender zu ändern, damit die Kinder im Juni und Juli Winterferien haben. Sie äußert:
Für ihre Forderung erhielt sie von ihren Mitschüler*innen große Unterstützung. Eine Anpassung des Schulkalenders in Sambia an die sich verändernden klimatischen Bedingungen könnte auch für andere afrikanische Länder beispielhaft sein.
Neben Millionen von Kindern auf dem afrikanischen Kontinent sind auch zahlreiche Kinder in anderen Teilen der Welt ernsthaft von den schweren Folgen des Klimawandels betroffen, beispielsweise in Indien und Bangladesch, aber auch in Haiti, Guatemala und vielen weiteren Ländern.
IHRE UNTERSTÜTZUNG ZÄHLT
Save the Children setzt sich nicht nur mit konkreten Projekten vor Ort, sondern auch politisch für den Klimaschutz ein. Helfen Sie uns, für die Rechte von Kindern zu kämpfen, damit sie mit Hoffnung und Zuversicht in ihre Zukunft blicken können. Es gibt mehrere Möglichkeiten, unsere Arbeit zu unterstützen: