MakerLabs: Mut zum Machen
Digitale Bildung von Kindern für Kinder: Im MakerLabs-Projekt von Save the Children zeigen ältere Kinder den Jüngeren, wie man mit Programmierung einen Roboter in Bewegung bringt.
„Mut zum Machen“ – das möchte das Projekt „MakerLabs: Freiräume für die digitale Zukunft“ vermitteln. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen, die im Bildungssystem benachteiligt sind, Zugang zum „Making“: Darin üben sie den Umgang mit digitalen Tools und das Umsetzen eigener Projekte, erproben Ideen und lernen aus Fehlern – und das durch- und miteinander.
Was sind MakerLabs?
MakerLabs sind digitale und mobile Kreativ-Werkstätten an von besonders hoher Kinderarmut geprägten städtischen Standorten. Im Mittelpunkt stehen Kinder und Jugendliche in Armutslagen, deren Bildungschancen oft eingeschränkt sind.
Software, Fortbildungen und vieles mehr
Durch das Projekt können sich die Einrichtungen zunächst die wichtigsten Voraussetzungen für die Umsetzung kaufen, wie technische Geräte, Roboterbausätze und Software, die zu ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen passen. Darüber hinaus organisiert Save the Children an jedem Ort Fortbildungen sowie zwei Netzwerktreffen in Berlin und Hamburg, die von den erfahrenen Trainer*innen unseres Umsetzungspartners Junge Tüftler gGmbH durchgeführt werden und zu denen die Teilnehmer*innen des MakerLabs aus allen vier Städten zusammenkommen.
Kinder lernen voneinander
In den Fortbildungen kommen erwachsene Fachkräfte und Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren zusammen und lernen, wie kindgerechte Programmiersprachen funktionieren, wie sie Virtual Reality-Welten gestalten und elektronisch gesteuerte Bauteile zum Laufen bringen. Die Jugendlichen werden hier zu sogenannten Peer-Trainer*innen ausgebildet und lernen Kinder und jüngere Jugendliche bei der Nutzung von MakerLabs zu unterstützen sowie eigene Angebote zu konzipieren. Das ermöglicht Lernen und Austausch auf Augenhöhe.
Robotermission in Kaiserslautern
Mit einem Workshop zu den Themen Robotik und Coding haben Lino, Lea und Abel aus Kaiserslautern das gleich für Kinder einer 4. Klasse in ihrer Stadt in die Tat umgesetzt. „Die Kinder können sich hier mal rantasten an das Programmieren“, erklärt der 13jährige Lino. Zusammen mit Lea und Abel gibt er sein Wissen in diesem Workshop zum ersten Mal weiter. Dazu haben sie das Klassenzimmer der Grundschule in eine Roboter-Marsmission verwandelt, in der ein Lego-Roboter durch eine kindgerechte Programmiersprache zum Leben erweckt werden soll.
Fehler machen dürfen
Scheitern ist dabei kein Problem – es ist fast gewollt. Denn Fehler aushalten, Entscheidungen treffen und mit anderen gemeinsam Probleme lösen gehören zu den Erfahrungen, die das Lernen mit digitaler Technik so wertvoll machen. Das kann Abel durch seine Erlebnisse in der Fortbildung bestätigen:
Versuchen und scheitern, nochmal versuchen und merken, wie es gelingt – auf diese Weise können Kinder erfolgreich erlebtes Wissen im Gehirn speichern und in anderen Situationen wieder abrufen.
Lernen auf Augenhöhe
Mit dem Workshop wollten Lino, Lea und Abel den Kindern ein grundlegendes Verständnis für Computer und den kreativen Einstieg in die digitale Bildung ermöglichen. Die Programmierung der Lego Spike Roboter basiert auf der kindgerechten Programmiersprache Scratch, die weltweit genutzt wird. Mit ihr können Nutzer*innen intuitiv erfassen, wie sie mit den Bausteinen der Software am Computer eine virtuelle Welt aufbauen, ein Spiel programmieren oder Marsroboter zum Laufen bringen.
Das Prinzip „Ausdenken, entwickeln, teilen“
„Ausdenken, entwickeln, teilen“ ist das Ziel, mit dem US-Wissenschaftler*innen diese Sprache entwickelt haben. Für das Projekt MakerLabs entspricht es dem Prinzip, Kindern durch die eigene Peer Group den Weg in die digitale Bildung zu ermöglichen. Das hilft, das Vertrauen in die eigene Persönlichkeit zu stärken, Mut und Zuversicht für das eigene Handeln zu entwickeln und Selbstwirksamkeit zu erfahren.
Sind Sie neugierig geworden auf den Workshop von Lino, Lea und Abel? Dann können Sie hier die ganze Geschichte nachlesen.
Projektpartner unterstützen MakerLabs
Dank großzügiger Partner und Unterstützer – wie Amazon, die Deutsche Postcode Lotterie, GSK, die Robert Bosch GmbH und weitere, kann Save the Children Kinder auch hier in Deutschland bei der digitalen Bildung unterstützen. Mehr zum Projekt MakerLabs erfahren Sie hier.