Millionen Menschen in Indien und Bangladesch fliehen vor Zyklon Amphan
Inmitten der Corona-Pandemie müssen Küstenbewohner in Ostindien und Bangladesch ihre Wohnorte verlassen - auch das größte Flüchtlingslager der Welt, Cox‘s Basar, ist bedroht. Save the Children ist vor Ort und bereitet sich auf Nothilfe-Einsätze vor.
Zyklon Ampahn
Zyklon Amphan ist ein Wirbelsturm der Kategorie 5 und wird voraussichtlich heute Mittag Indien und Bangladesch treffen. Es drohen meterhohe Flutwellen, extrem starker Wind, Regen und Überschwemmungen.
Update vom 22. Mai 2020: Zyklon Amphan hat in Indien und Bangladesch große Verwüstungen hinterlassen und war einer der schwersten Wirbelstürme der vergangenen zwei Jahrzehnte. Nach Regierungsangaben kamen mindestens 95 Menschen ums Leben. In Westbengalen mit der Hauptstadt Kalkutta wütete der Sturm besonders heftig. Vielerorts wurde die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Weitere Herausforderungen stehen noch bevor: Die Aufräumarbeiten müssen in der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen geleistet werden. Abzuwarten bleibt, wie sich die Evakuierungen von Millionen Menschen und ihr Aufenthalt in Schutzunterkünften auswirken. Experten warnen, dass sich das Virus nun weit schneller ausbreiten könnte. Mostak Hussain, Leiter der Nothilfe von Save the Children Bangladesch: „Unsere Hauptverantwortung ist nun, dafür zu sorgen, dass betroffene Kinder und ihre Familien sicher in ihre Dörfer zurückkehren können."
Millionen von Menschen haben bereits ihre Wohnorte verlassen. Es wird damit gerechnet, dass der Zyklon Amphan heute Mittag auf Land treffen soll. Der tropische Wirbelsturm hat bereits Kategorie fünf erreicht und tobt mit Geschwindigkeiten von mehr als 250 Kilometer pro Stunde über dem Golf von Bengalen. Meteorologen warnen vor verheerenden Folgen.
Warnung per Megafon
In Bangladesch sollen mehr als zwei Millionen Menschen aus tief gelegenen Gebieten in Sicherheit gebracht werden. Zehntausende Notunterkünfte würden vorbereitet, teilten die Behörden mit. Im indischen Bundesstaat Westbengalen sollen mindestens 200.000 Bewohner ihre Häuser verlassen, im benachbarten Bundesstaat Odisha könnte die Zahl bei weit über einer Million liegen. Besondere Gefahren drohen den mehr als 850.000 Rohingya-Flüchtlingen in Cox's Bazar in Bangladesch: Sie leben im größten Flüchtlingslager der Welt. Dort besteht nun die Gefahr, dass heftige Regenfälle und dadurch ausgelöste Schlammlawinen ihre Hütten wegspülen. Diese sind überwiegend aus Bambus gebaut, mit einfachen Abdeckungen und stehen oft an steilen Hängen.
In dem Lager waren vor wenigen Tagen die ersten COVID-19-Fälle aufgetreten. Save the Children ist seit Errichtung des Flüchtlings-Camps vor Ort und leistet Nothilfe für tausende von Kindern und ihren Familien.
Nothilfe mit Abstandsregeln
Sowohl die Evakuierungen als auch die Nothilfe-Maßnahmen werden durch die Corona-Pandemie erschwert. Bitte unterstützen Sie unsere weltweite Nothilfe-Arbeit mit einer Spende, damit wir in Katastrophen wie diesen schnell einsatzbereit sind und unsere Teams vor Ort den Menschen helfen können, die besonders dringend Unterstützung brauchen.