Mumbai: Kinder unterstützen WASH-Projekt
Die Menschen in den Slums von Mumbai sind von mangelhaften Hygieneverhältnissen betroffen: In vielen Haushalten und Schulen gibt es kaum funktionierende Toiletten, öffentliche Sanitäranlagen sind oftmals defekt, verschmutzt oder stark beschädigt. Eine ausreichende Versorgung mit sauberem Wasser ist oftmals nicht vorhanden. Auch die beiden 13-jährigen Mädchen Parvati* und Parul* sind davon betroffen und zeigen, wie sie mit Save the Children die Hygienestandards in ihrer Gemeinde verbessern.
Im Distrikt „N-Ward“ im Großraum Mumbai leben rund 623.000 Menschen. 40 Prozent von ihnen in Slums, deren Behausungen größtenteils nicht über eine eigene Toilette oder fließendes Wasser verfügen. Für die Nutzung öffentlicher Toiletten müssen die Einwohner*innen Geld bezahlen. Diese sind oftmals verschmutzt oder defekt, Wasser aus den öffentlichen Wasserleitungen ist nicht immer verfügbar, und die Wasserqualität ist schlecht. In den Schulen, die eigentlich landesweiten Standards unterliegen, sieht es ähnlich aus.
Was ist das "SPARSH"-Projekt?
"SPARSH" bedeutet auf Hindi etwa "anfassen".
Das Projekt zielt darauf ab, einen verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser und eine verlässliche Sanitärinfrastruktur in den Slums von Mumbai zu schaffen. Zusammen mit Kindern der lokalen Gemeinde erarbeitet Save the Children Lösungen für bessere Hygienestandards.
Das Projekt wird finanziell von der Otto Group und Stiftung RTL – Wir helfen Kinder e.V. unterstützt.
Mit finanzieller Unterstützung von unseren Partnern Otto Group und Stiftung RTL – Wir helfen Kinder e.V., verbesserten wir mit dem Projekt „SPARSH“ erfolgreich den Zugang zu einer sicheren Trinkwasser- und Sanitärinfrastruktur in Mumbai. Save the Children hat die WASH-Ausstattung (Water, Sanitation, and Hygiene) in den Gemeinden modernisiert und individuelle Hygienepraktiken durch Sensibilisierung für die Themen Wasser- und Sanitärversorgung unterstützt, sowie eine Kommunikationskampagne gestartet und begleitende Informations- und Bildungsmaterialien entwickelt.
Schulen als Schlüssel: WASH-Infrastruktur & Hygieneclub
Im Rahmen der Projektumsetzung sind Parvati* und Parul*, 13 Jahre alt, mit uns aktiv geworden. Durch das SPARSH-Projekt konnten wir in 18 städtischen Schulen die WASH-Einrichtungen verbessern. Parvatis* Schule war eine davon: Im Rahmen des Projekts wurden Wasserhähne repariert, ein Wasserfilter eingebaut, die Toilettenanlagen modernisiert, die undichten Rohre instandgesetzt und ein kostenloser Bindenspender angebracht. Parvati* erklärt:
Zusätzlich zur Modernisierung der WASH-Infrastruktur an der Schule wurde ein Gesundheits- und Hygieneclub für Kinder eingerichtet, bei dem auch Parvati* sowie 14 weitere Mitschüler*innen mitgemacht haben. In interaktiven Übungen haben sie unterschiedliche Themen besprochen, beispielsweise wie Krankheiten vorgebeugt und behandelt werden können, die durch verschmutztes Wasser hervorgerufen werden, oder die Schritte des Händewaschens. Auch gelernt haben sie, wie Wasser wiederverwendet und aufbewahrt werden kann und wie Müll entsorgt wird. Darüber hinaus führten die Clubmitglieder eine „WASH-Begehung“ durch: Sie begutachteten die Schule und notierten alle Bedarfe auf einer „Score Card“.
Die Kinder informierten dann die Schulbehörden über die Ergebnisse ihrer Begehung, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Zudem sind die Mitglieder des Hygieneclubs für ihre Mitschüler*innen Ansprechpartner zu Hygienefragen. Und selbst in den Personalversammlungen der Schule stehen WASH-Themen jetzt regelmäßig auf der Agenda.
Wichtig ist: Das Wissen weitertragen
Auch Parul* war in ihrer Schule Teil des von Save the Children eingerichteten Gesundheits- und Hygieneclubs. Die Gründung des Clubs war auch hier eine von mehreren Maßnahmen, die in der Schule umgesetzt wurden: Parallel wurden ein neues Handwaschbecken und neue Wasserhähne in den Sanitärräumen eingebaut, ein neuer Wassertank installiert, defekte Toilettentüren ersetzt, neue Wasserrohre verlegt und ein neuer Wasserfilter in Betrieb genommen.
Die Situation verbesserte sich maßgeblich. Doch nicht nur das: In der Sitzung zur Durchfallprävention und -behandlung im Hygieneclub, lernte Parul* beispielweise, wie ein Getränk (Oral Rehydration Solution, ORS) zubereitet werden kann, das die Folgen der Krankheit lindert. Die Einnahme von ORS hilft bei Durchfallerkrankungen, die durch Wasser übertragen werden. Sie treten häufig in Paruls* Gemeinde auf.
erzählt Parul*. Sie zeigt auch den Kindern in ihrer Nachbarschaft regelmäßig die Schritte des Händewaschens. An Tagen, an denen sie keine Schule hat, geht Parul* – ausgestattet mit Wasserkessel, einem Glas, Beuteln mit Zucker und Salz sowie einem Löffel – in ihrer Nachbarschaft von Tür zu Tür und erklärt, wie eine ORS-Lösung zubereitet werden kann.
Mehr Informationen über unsere Partnerschaft mit der Otto Group und das WASH-Projekt erfahren Sie hier:
* Namen zum Schutz der Kinder geändert.