Myanmar: Zahl getöteter Kinder steigt dramatisch
Die Gewalt gegen Kinder innerhalb des bewaffneten Konflikts in Myanmars Zentralstaat Rakhine ist in den ersten Monaten dieses Jahres sprunghaft angestiegen. Die Zahl der Kinder, die durch Gewalt getötet oder verstümmelt wurden, war zwischen Januar und März 2020 sechs Mal so hoch wie in den drei Monaten zuvor.

Erpressung, Tötung und Verstümmelung sind die drei häufigsten Verbrechen gegen Kinder in Zentral-Rakhine. Laut unabhängigen Beobachtungsstellen wurden allein im Zentralstaat zwischen Januar und März diesen Jahres 18 Kinder getötet und 71 Kinder verletzt oder verstümmelt.
Der Konflikt zwischen den Tatmadaw und der Arakan-Armee flammte Ende 2018 auf und verschärfte sich Anfang dieses Jahres trotz der COVID-19-Krise. Die Zivilbevölkerung trägt dabei die Hauptlast des Konflikts, da es immer wieder zu bewaffneten Zusammenstößen in besiedelten Gebieten kommt.

Immer wieder Gewalt in Myanmar
Bereits 2017 mussten rund eine Million Angehörige der muslimischen Rohingya vor der Gewalt in ihrem Heimatland Myanmar nach Bangladesch fliehen. Dort leben sie in den überfüllten Siedlungen von Cox’s Bazar. Die Corona-Pandemie trifft die Menschen dort besonders hart, denn Abstand halten ist hier kaum möglich und die Gesundheitseinrichtungen sind nicht ausreichend ausgestattet. Als Reaktion auf COVID-19 hat die Emergency-Health Unit von Save the Children nun eine Isolierstation errichtet und schult Mitarbeiter*innen vor Ort.