Projekt "Der Kinderrechte-Check" erfolgreich abgeschlossen
Am 31.10.2022 endete das 2-jährige Projekt "Der Kinderrechte-Check", welches vom Asyl- Migrations- und Integrationsfonds der EU kofinanziert wurde. Das Projekt setzte sich für die Stärkung der Kinderrechte und die Steigerung der Qualität der Unterbringung von Kindern und ihren Familien in Unterkünften für geflüchtete Menschen ein.
Hierfür wurden Unterkünfte und Behörden in drei Bundesländern fachlich beraten. Dabei wurden auch die Stimmen, Meinungen und Wünsche der Kinder in den Unterkünften mit einbezogen. So durften die Kinder beispielsweise während eines Workshops eine Modellunterkunft so gestalten, wie es ihren Wünschen und Bedarfen entspricht. Das Projekt erreichte in den teilnehmenden Unterkünften und Behörden eine stärkere Berücksichtigung von Kinderrechten. Kinderrechte und Beteiligung werden jetzt in Planung und Umsetzung verstärkt mitgedacht. Die Fachkräfte aus den Unterkünften gaben an, dass sie sich durch das Projekt gestärkt sehen, die Bedarfe und Rechte von Kindern besser fördern zu können.
Ziel: Kinderfreundlichere Unterkünfte
Die Unterkünfte sollten durch das Projekt langfristig kinderfreundlicher gestaltet werden. Hierfür wurde gemeinsam mit Unterkünften in zwei Bundesländern die Bedingungen für die Kinder vor Ort anhand des Kinderrechte-Check-Tools evaluiert.
Der Kinderrechte-Check ist ein Qualitätsmessinstrument, welches Kinderrechte in Unterkünften messbar macht. In einem weiteren Bundesland wurde die Evaluation anhand eines digitalen Prototyps des "Kinderrechte-Checks" durchgeführt, welcher im Laufe des Projekts entwickelt wurde. Auf Basis dieser Evaluationen führte das Projekt Beratungsgespräche mit Unterkünften und Behörden, Netzwerktreffen und spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderrechts-Situation in Unterkünften durch.
Eine von Save the Children beauftragte externe Evaluation kam zu folgendem Ergebnis:
Bundesweiter Einsatz des Tools in Planung
Zu diesen Maßnahmen gehörten die Entwicklung einer Kindgerechten Hausordnung, die zusammen mit Kindern in Unterkünften auf Verständlichkeit geprüft wurde. Zudem wurde ein Konzept für eine Kindersprechstunde in Unterkünften entwickelt, in der Kinder sich mit ihren Bedürfnissen und Sorgen an Mitarbeitende in Unterkünften wenden können. Des Weiteren wurde eine Schulung für Sicherheits-Mitarbeiter*innen in Unterkünften und die Entwicklung eines Leitfadens zum Kinderschutz für dieselben umgesetzt, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde. In einigen Unterkünften konnten Mitarbeiter*innen zu Kinderschutzfachkräften weitergebildet werden, die zukünftig Ansprechpartner*innen für Ihre Kolleg*innen Thema Kinderschutz sein werden.
Über das Projekt hinaus wurden dank der Sensibilisierung der Fachkräfte in Unterkünften weitere positive Veränderungen angestoßen so wurden in einer Unterkunft die unterschiedlichen Stockwerke in unterschiedlichen Farben gestrichen, um Kindern eine bessere Orientierung zu ermöglichen
Zur Bekanntmachung des Kinderrechte-Check und deutschlandweiten Vernetzung von Fachkräften fand am 8.7. in Berlin ein Fachtag zum Thema „Nur untergebracht oder mitgedacht? Kinderrechte und Beteiligung von Kindern in Unterkünften für geflüchtete Menschen“ statt. Die ausführliche Dokumentation ist hier abrufbar.
Abschließend stellten die externen Evaluatoren des Projekts fest: "Der Einsatz des Kinderrechte-Checks nach dem bewährten Vorgehen hat sich erneut als definitiv geeignet erwiesen, um geflüchteten Kindern ein Mindestmaß an kindgerechter Unterbringung und entwicklungs-fördernder Lebensumgebung zu garantieren. Ein möglichst bundesweiter Einsatz ist sinnvoll." Hierfür ist bereits ein Folgeprojekt in Planung, welches den bundesweiten Einsatz des Tools durch eine Digitalisierung möglich machen soll.
Weitere Informationen zu unserer Arbeit in Deutschland erhalten Sie hier.