Quiz: Wie hängen Klima- und Hungerkrise zusammen?
Millionen Kinder sind durch die Auswirkungen mehrerer, gleichzeitiger Krisen gefährdet. Dabei entscheidet unser Handeln heute, wie sehr ihre Zukunft von den Folgen der Klimakrise bestimmt sein wird. Davon hängt auch ab, ob ihre Ernährung langfristig gesichert ist. Denn kaum zwei Krisen sind so eng miteinander verzahnt wie die Klima- und Hungerkrise. Wir beschreiben die Zusammenhänge und laden Sie dazu ein, Ihr Wissen in unserem begleitenden Quiz zu testen.
Allein in diesem Jahr sind zahlreiche Kinder weltweit durch Dürren und Hitzewellen sowie Überschwemmungen und Wirbelstürme in große Not geraten. Wetterextreme und Naturkatastrophen nehmen durch die steigenden Temperaturen zu – eine verheerende Folge der menschenverursachten Klimakrise. Bereits heute sind so weltweit über 710 Millionen Kinder direkt von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
Diese dramatischen Entwicklungen wirken sich in vielerlei Hinsicht auf Kinder aus: Viele haben ihr Zuhause verloren, mussten evakuiert werden oder fliehen. Existenzgrundlagen vieler Familien wurden durch Dürren oder Stürme zerstört, wodurch viele Kinder zum Mitverdienen gezwungen sind und arbeiten müssen. Dadurch leidet ihre Schulbildung, manche Kinder werden vielleicht nie wieder in die Schule zurückkehren.
Katalysator Klimakrise
Eine Gefahr, die durch die Klimakrise besonders geschürt wird, ist die vielerorts parallel eskalierende Hungerkrise. Im Osten Afrikas spitzt sich die Situation derzeit akut zu: Während Teile Kenias, Somalias und Äthiopiens unter Dürren leiden, stehen Gebiete im Südsudan aufgrund langanhaltender und heftiger Regenfälle weiter unter Wasser. Als eine direkte Folge steigen die Zahlen von hungerleidenden und mangelernährten Kindern massiv an.
Denn durch die Klimakrise sind viele Familien, die von landwirtschaftlichen Erträgen oder der Viehzucht leben, von Ernteausfällen und dem Sterben ihrer Nutztiere betroffen. Diese Familien können sich und ihre Kinder dann kaum noch ernähren und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Derzeit sind etwa 160 Millionen Kinder weltweit von schwerer Dürre bedroht. 2020 waren 155 Millionen Menschen von einer Hungerkrise betroffen – für 15,7 Millionen von ihnen waren Wetterextreme die Hauptursache dafür. Besonders durch die Klimakrise gefährdete Regionen liegen in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West-, Ost- und Zentralafrika.
Die bedrohliche Lage könnte sich in Zukunft noch verschlimmern. Laut des diesjährigen Klimaberichts von Save the Children könnten Kinder, die 2020 zur Welt kamen, in Zukunft einer weitaus höheren Anzahl an Wetterextremen ausgesetzt sein als noch ihre Großeltern. So könnten diese Kinder etwa siebenmal mehr Hitzewellen erleben im Vergleich zu Menschen, die vor 60 Jahren geboren wurden.
Klimaschutz: Mehrere Krisen gleichzeitig abwenden
Immer häufiger vorkommende Hitzewellen und Dürren gefährden neben weiteren Konsequenzen der Klimakrise die Ernährungssicherheit von Kindern auf der ganzen Welt. Fehlt eine ausreichende und ausgewogene Ernährung hat das für Kinder fatale Folgen, vor allem in den ersten 1.000 Tagen ihres Lebens. Wenn Kinder in diesem Zeitraum länger unterversorgt bleiben, kann dies ihre körperliche und kognitive Entwicklung stark beeinträchtigen und zum Teil lebenslange gesundheitliche Einschränkungen nach sich ziehen.
Dieser Entwicklung müssen und können politische Entscheidungsträger*innen heute entschieden entgegentreten: Durch die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens und mit wirksamen Maßnahmen, um das 1,5 Grad-Ziel für die Erderwärmung doch noch zu erreichen. Es geht hier vor allem darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Zudem müssen alle Verantwortlichen Kinder in das Zentrum ihres Handelns stellen, denn die Klimakrise ist eine Kinderrechtskrise. Ob uns das als Weltgemeinschaft gelingt, wird darüber entscheiden, ob sich mehrere Krisen gleichzeitig verschärfen oder durch kollektive Anstrengungen heute und in Zukunft überwinden lassen.