Räumung in Idomeni: Zustände in den neuen Camps sind katastrophal
Vor wenigen Tagen wurde das Flüchtlingscamp im griechischen Idomeni, an der mazedonischen Grenze, geräumt. Das Camp hatte in den letzten Monaten durch seine unmenschlichen Lebensbedingungen für die Flüchtlinge viel Aufmerksamkeit erregt. Die Menschen wurden nun in neue Unterkünfte in der Region Thessaloniki gebracht, doch auch hier sind die Zustände katastrophal.
Mehr als vier Monate lebten zwischen 9.000 und 14.000 Menschen im Camp in Idomeni – unter unvorstellbar schlechten Bedingungen. Nun wurde das Camp geräumt. Doch auch die neuen Unterkünfte sind völlig inakzeptabel.
„Die Familien haben in den neuen Camps kaum Essen und Wasser bekommen, dafür nur vier unfassbar schmutzige Toiletten vorgefunden für fast 200 Menschen“, berichtet Amy Frost, Mitarbeiterin von Save the Children in Griechenland. „Unser Team ist in einem Camp im Norden Griechenlands aktiv und tut alles, um die Mängel in der Grundversorgung auszugleichen“, so Frost, „Die Flüchtlinge berichteten, dass sie in Zelten auf nacktem Betonboden schlafen müssen, nur Decken seien vorhanden – und das alles passiert mitten in Europa.“
Für die Kinder und Familien, die nun in die eigentlich unbewohnbaren Unterkünfte gebracht wurden, bedeutet dies eine weitere schreckliche Erfahrung, nachdem sie schon Monate, manchmal Jahre, im Kriegsgebiet gelebt haben und nur unter größter Gefahr Richtung Europa fliehen konnten. Zudem ist das Risiko groß, dass Kinder in dieser chaotischen Lage Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt sind.
Save the Children ist mit anderen Organisationen sowie der griechischen Regierung im Gespräch, um die Situation der Menschen so schnell wie möglich zu verbessern.