Rohingya: Traumatisierte Kinder und hohe Zahl von Waisen
Vor einem Jahr flohen hunderttausende Rohingya vor den Gewaltausbrüchen in Myanmar nach Bangladesch. In den Camps leben viele Kinder, die ihre Eltern auf der Flucht verloren haben oder ihre brutale Ermordung mit ansehen mussten. Wir sind vor Ort, um diesen Kindern zu helfen.

Mehr als 6000 unbegleitete Rohingya-Kinder leben derzeit im Flüchtlingscamp Cox’s Bazar in Bangladesch. Dort sind sie mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert und einem erhöhten Risiko von Ausbeutung und Misshandlung ausgesetzt.
Save the Children hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 350.000 Rohingya-Kinder in Cox’s Bazar erreicht, darunter die große Mehrheit derjenigen, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt sind. Doch der Ursprung der Rohingya-Krise reicht weit in die Vergangenheit.
Entwicklung der Rohingya-Krise

1982
Myanmar erlässt ein neues Gesetz, dass Rohingya nicht mehr als offizielle Staatsbürger anerkennt. Sie sind damit staatenlos.

1992
Über 250.000 Rohingya fliehen aus Nord-Rakhine in Myanmar vor gewaltsamen Militärangriffen. Sie finden Zuflucht in Bangladesch.

2010
Save the Children startet Hilfsmaßnahmen im Bundesstaat Rakhine, um Kinder und ihre Familien zu unterstützen.

2015
Mindestens 33.000 Rohingya fliehen aus Myanmar und versuchen Malaysia und Thailand auf überfüllten Booten zu erreichen.

2016
Nachdem neun Polizisten in Myanmar von einer bewaffneten Gruppe ermordet werden, kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in Rakhine. Über 1.000 Rohingya werden getötet, mehr als 90.000 werden vertrieben.

August 2017
Nachdem weitere Polizisten ums Leben kommen, beginnen die Behörden gezielt gegen die Rohingya vorzugehen und töten Kinder, Frauen und Männer. Die Zahl der Rohinga-Flüchtlinge, die Bangladesch erreichen, steigt innerhalb von vier Tagen auf mehrere tausend Menschen an.

September 2017
Save the Children weitet die Hilfsmaßnahmen aus und verteilt u.a. Nahrungsmittel und Trinkwasser an 150.000 Menschen.

Dezember 2017
Über 700.000 Rohingya, darunter mindestens 370.000 Kinder, sind nach Bangladesch geflohen und leben dort in den weltweit größten Flüchtlingscamps.

März-Mai 2018
Save the Children richtet hunderte temporäre Lernzentren und über 90 Schutz- und Spielräume für die Kinder in den Flüchtlingscamps ein und starten die Vorbereitungen für den Monsun.

Juli 2018
Save the Children eröffnet ein neues Gesundheitszentrum, in dem Kinder und ihre Familien rund um die Uhr versorgt werden können.
Neben den Schutz- und Spielräumen, die knapp 40.000 Kindern einen sicheren Ort zum Spielen und Erholen bieten, haben wir ein Gesundheitszentrum aufgebaut, in dem wir Kinder und ihre Familien rund um die Uhr behandeln können.
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