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Publisher Save the Children12.04.2022

Schweres Erdbeben erschüttert China

Zixin spielte gerade im Haus, als die Erde zu beben begann. Schnell ist seine Großmutter bei ihm, zieht ihn hoch und bringt ihn nach draußen. Wenige Sekunden später stürzt ihr Haus ein.

Es ist 8 Uhr morgens, als das Erdbeben der Stärke 7,0 am 20. April die Provinz Sichuan, nahe des Tibetischen Plateaus, in China erschüttert. Viele Einwohner wurden von dem Beben im Schlaf überrascht. 190 Menschen kamen ums Leben, 11.000 Menschen wurden verletzt darunter auch viele Kinder. Das Beben macht den sechsjährigen Zixin und 17.000 Familien obdachlos. Ein paar Schüsseln finden Zixin und seine Großmutter noch in den Trümmern ihres Hauses. Sie sind alles, was ihnen geblieben ist. 

Gemeinsam lebt Zixin mit seiner 86-jährige Großmutter im Dorf Jingkou in der Provinz Sichuan. Seine Mutter starb, da war er gerade sechs Monate. Sein Vater arbeitet im über tausend Kilometer entfernten Xi. Zahlreiche Nachbeben erschütterten die Erde. „In der ersten Nacht hatten wir solche Angst, dass wir unter freiem Himmel schliefen, obwohl es sehr kalt war“, erzählt Zixin. Nachts sinken die Temperaturen auf 13 Grad und vielerorts wird Regen erwartet.


Über 1,5 Millionen betroffen 

Rettungskräfte nahmen sofort die Arbeit auf. Trümmer und durch Beben ausgelöste Erdrutsche blockieren die Straßen und erschweren Rettungsmaßnahmen erheblich. Vielerorts ist die Infrastruktur zerstört und Familien haben keinen Zugang zu Elektrizität und Wasser. Besonders gefährdet sind Kinder, die bei dem Beben von ihren Eltern getrennt wurden. Mehr als 1,5 Millionen Menschen insgesamt sind von den Auswirkungen des Bebens betroffen, darunter 60.000 Kinder.
Bereits im Mai 2008 starben durch ein heftiges Erdbeben in Sichuan 87.000 Menschen, 4,8 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. 


Wie Save the Children hilft

Save the Children ist rund um die Uhr im Einsatz, um betroffene Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Mitarbeiter der Organisation versorgen die Familien mit dem Nötigsten wie Unterkünfte, Essen und Wasser. Zudem arbeiten sie daran, den Kindern einen sicheren Ort zum spielen, lernen und reden zu schaffen. Auch in Jingkou sind Mitarbeiter von Save the Children vor Ort und verteilten Handtücher, Hygieneartikel, Seifen, Regenmäntel, Windeln und Toilettenpapier an die Betroffenen.


Über zwanzig Jahre Katastrophenhilfe

Seit über zwei Jahrzenten arbeitet Save the Children bereits in China und unterstützte die Bevölkerung nach über 17 Katastrophen, wie dem Erdbeben in Yushu 2010 und in den Bezirken Yiliang und Zhaoyang. Auch 2008 war Save the Children vor Ort und half der Regierung dabei, temporäre Kindergärten, sichere Plätze für Kinder zum Spielen sowie Baby-Zentren für Mütter mit Neugeborenen zu errichten. Zudem arbeitet Save the Children in den Bereichen Gesundheit, Bildung und seit den Beben 2008 verstärkt im Bereich Risikominderung bei Katastrophen. „Hier arbeiten wir eng mit Lehrern, Studenten und Gemeinschaften zusammen, um die Bevölkerung besser auf zukünftige Notlagen vorzubereiten“, erzählt Pia MacRae, Country Director für Save the Children in China.

Es wird noch eine Weile dauern, bis in Zixins Leben wieder Normalität zurückkehren wird. Bis dahin wünscht er sich vor allem eines: „Einen Ort zu haben, wo ich mit den anderen Kindern spielen kann.“


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