Shine a light on Global Health - Workshops mit dem Paulsen Gymnasium
Während der letzten drei Wochen haben wir mit dem Politikwissenschaftskurs des Paulsen-Gymnasiums in Steglitz eine Reihe von Workshops zum Thema Globale Gesundheit durchgeführt. Die Schülerin Emilia berichtet in diesem Blog von ihren Erfahrungen.
An drei Nachmittagen arbeiteten wir jeweils drei Stunden lang zum Thema Globale Gesundheit. Denn laut den sogenannten Sustainable Development Goals, die von den Vereinten Nationen vereinbart und in Deutschland auch Nachhaltigkeitsziele genannt werden, soll bis 2030 jeder Mensch ein gesundes Leben führen können. Während dieser Workshops entstand unser Positionspapier, das die folgenden drei Punkte beinhaltete:
- Unterstützung von Bildungsprogrammen vor Ort
- Ausbau grundlegender und angepasster Infrastruktur
- Globale Kooperation auf wirtschaftlicher und politischer Ebene
Zum Abschluss der Workshopreihe stand ein Tag im Bundestag auf dem Programm, welchen wir besichtigten. Im Anschluss war ein Treffen im Paul-Löbe-Haus verabredet. Dort trafen wir Heike Baehrens (SPD), Vorsitzende des Unterausschusses für Globale Gesundheit, Prof. Dr. Andrew Ullman (FDP) und Dr. Georg Kippels (CDU), um ihnen unser Positionspapier vorzustellen und zu diskutieren.
Angeregter Austausch
Aus dem auf eine halbe Stunde angesetzten Treffen wurde eine knappe Stunde, denn die drei Politiker nahmen sich sehr viel Zeit mit uns zu reden. Sie erzählten uns zum Bespiel von ihrer Reise nach Tansania, bei der Frau Baehrens und Herr Prof. Dr. Ullman Projekte besucht haben, die bereits vor Ort durchgeführt werden, um die Gesundheit vor Ort zu fördern. Dr. Kippels unterstützte unsere erste Forderung mit dem Argument, dass hygienisches und medizinisches Grundwissen, für uns selbstverständlich, in betroffenen Ländern gelehrt werden muss. Dabei sind vor allem wichtige Maßnahmen, wie z.B. das Wasser abzukochen gemeint. Oft sind es die kleinen Dinge, die sich wie Dominosteine fortbewegen und damit langfristig etwas bewirken.
Unsere Frage, ob die drei Punkte des Positionspapiers auch in der Globalen Gesundheitspolitik Deutschlands aufgegriffen werden, wurde bejaht, da unsere Position „auch die von Deutschland“ sei, so Baehrens.
Wir alle können aktiv werden
Auch die Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland wurde diskutiert. In Deutschland sind 0,7% des Bruttosozialprodukts dafür vorgesehen, in die Entwicklungszusammenarbeit zu fließen. Leider sind es momentan nur rund 0,5%. Um diesen Betrag weiter zu steigern, ist ein Dialog zwischen uns Bürgern und der Politik sehr wichtig, so Ullmann. Dabei kann jeder aktiv werden und einen Teil dazu beitragen.
Bevor wir das Gespräch beendeten, gab uns Frau Baehrens noch etwas auf den Weg: „Bei aller Anstrengung um das Klima, dürfen wir den Frieden nicht vergessen.“ Nach dem Gespräch wurden noch ein paar Fotos mit den drei Politikern geschossen und wir haben ihnen unser Positionspapier überreicht.
Der zweite Stopp an diesem Tag war das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dort trafen wir Frau Hahn. Sie leitet das Referat für Gesundheit, Bevölkerungspolitik und soziale Sicherung. Auch ihr stellten wir unser Positionspapier vor und kamen ins Gespräch. Zum Beispiel darüber, dass die Hälfte der Menschen auf der Welt keinen Zugang zu essenziellen Gesundheitsdiensten hat. Nach dem Gespräch schossen wir noch ein weiteres Mal Fotos und überreichten auch ihr unser Positionspapier.
Interessante Erfahrung
Es war eine sehr interessante Workshopreihe, die in so einer Art nicht im normalen Unterricht durchgeführt wird. Dies trug dazu bei, dass wir als Klasse mehr Interesse am Thema gezeigt haben, da wir am Ende mit Politikerinnen und Politikern reden und so ein klares Ziel vor Augen hatten auf das wir hinarbeiten konnten. Durch die Workshops wurden wir auf die Treffen vorbereitet, waren dort aber selbst dafür verantwortlich, das Gespräch zu führen. Dadurch hatten wir das Gefühl, am Ende tatsächlich etwas erreicht zu haben.