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Publisher Save the Children12.04.2022

Syrien-Konflikt: Flüchtlingskonferenz in Berlin

Heute findet in Berlin eine Konferenz zur Flüchtlingskatastrophe in Syrien statt. Es wird darüber beraten, wie die internationale Gemeinschaft die Aufnahmeländer unterstützen und die Hilfe für die Flüchtlinge ausweiten kann.

Mehr als drei Millionen Menschen sind bereits vor der Gewalt aus Syrien geflohen. Die meisten von ihnen suchen Schutz in den angrenzenden Ländern, wie der Türkei, Jordanien oder dem Libanon. Doch die Belastungsgrenze dieser Länder ist längst erreicht. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind gravierend: Wohnungsmärkte explodieren, Löhne brechen ein, Schulen und Krankenhäuser sind überlastet und die Ablehnung gegenüber den Flüchtlingen in der einheimischen Bevölkerung wächst. 

An der Konferenz nehmen Vertreter aus 40 Nationen, aus internationalen Hilfsorganisationen, den vereinten Nationen und der Weltbank teil. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die internationale Gemeinschaft die Aufnahmeländer unterstützen kann.

Abeer Ziadeh, Save the Children Programmdirektorin in Jordanien, sagt dazu: „Mit einer vorhersehbaren und zuverlässigen Finanzierung könnten NGOs auch eine dringend benötigte psychosoziale Betreuung anbieten. Dennoch reicht eine Finanzierung allein nicht aus. Die Rechte und der Schutz der syrischen Flüchtlinge in den Aufnahmeländern darf nicht nur den jeweiligen Regionen überlassen werden, sondern muss auch von der internationalen Gemeinschaft mit verantwortet werden.“

Die Forderungen von Save the Children und VENRO (Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen) im Überblick:

  • Eine vollständige und langfristige Finanzierung der Nothilfe, damit flexibler auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge reagiert werden kann.
     
  • Eine bessere Vernetzung von humanitärer und Entwicklungshilfe, um einen Übergang von Nothilfe zur selbstständigen Entwicklung zu ermöglichen.
     
  • Die leichtere Bereitstellung finanzieller Mittel für lokale NGOs, um deren Mittel und lokale Kapazitäten zu stärken.
     
  • Die stärkere Finanzierung der Entwicklungshilfe soll der Verbesserung der Infrastruktur und der Grundversorgung dienen, zu denen sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die Flüchtlinge Zugang haben sollen.
     
  • Unterstützungs- und Hilfsprogramme müssen besser auf die Bedürfnisse der schutzlosen Menschen zugeschnitten werden, dabei sollen vor allem Alter, Geschlecht und Behinderung berücksichtigt werden. 
     
  • Länder außerhalb der Nachbarländer sollen bis 2016 mindestens 180.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen.

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