Syrien: Krankenhäuser und Schulen bombardiert
Mindestens 38 Kinder sind seit Anfang April bei Kämpfen in den nördlichen Provinzen Idlib und Hama getötet worden. 46 weitere wurden verletzt. Seit der Eskalation in der Region Ende April wurden 180.000 Menschen in die Flucht getrieben, darunter 80.000 Kinder. Heute befasst sich der UN-Sicherheitsrat mit dem Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten.

Save the Children fordert, dass insbesondere Kinder in Kriegs- und Krisenregionen besser geschützt werden müssen. Für Verstöße, etwa Angriffe auf Schulen, sind die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und zu bestrafen.
Kinder starben in der Schule oder zu Hause
Nach Angaben von Hurras Network, der Partnerorganisation von Save the Children, wurden seit April allein neun Kinder in Schulen getötet, elf zu Hause, sieben auf dem Markt. Unzählige Familien sind seit der erneuten Eskalation auf der Flucht in Richtung türkischer Grenze, um dort in Flüchtlingscamps Schutz zu finden. Gesundheitseinrichtungen in den Regionen Idlib und Hama wurden ebenfalls in den erneuten Kämpfen angegriffen und zerstört. Mehr als 65 Prozent der Schulen in Hama mussten mittlerweile schließen.
Save the Children leistet Hilfe vor Ort und unterstützt Partnerorganisationen in der Region. Der Aufbau mobiler Gesundheitszentren, von Schutz-, Lern- und Spielräumen für Kinder sowie die Verteilung von Zelten, Hygienesets und Essenspaketen gehören zu den Hilfsmaßnahmen.
Viele Familien auf der Flucht
Der neunjährige Hasan musste mit seiner Familie fliehen, nachdem sein Dorf und die Schule bombardiert wurden. Einer seiner Freunde starb bei diesem Angriff auf die Schule.
Eine Tragödie, die sich immer und immer wiederhole in den nun mehr acht Jahren des andauernden Krieges in Syrien. Die Zivilisten zahlten dafür den höchsten Preis.
Lage in Nordsyrien katastrophal
Auch Mark Lowcock, der UN-Nothilfekoordinator, beschreibt Mitte Mai bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates die dramatische Lage im Norden Syriens mit drastischen Worten. Allein in den vergangenen drei Wochen hätten 180.000 Menschen erneut fliehen müssen. 180.000 Menschen, so Lowcock, die jetzt einfach geparkt würden, irgendwo auf freier Fläche. Sie säßen irgendwo unter Bäumen. Lowcock erklärt, dass seit April 18 Krankenhäuser in Syrien aus der Luft bombardiert worden seien. Dass Ärzte, Schwestern, Helfer, Patienten ihm verzweifelte Fragen stellten. Er könne nicht beantworten, ob die Krankenhäuser absichtlich beschossen wurden. Aber wer immer es tue, brauche dazu eine moderne Luftwaffe und Präzisionswaffen. Lowcock wiederholte seine mehrfach geäußerten Warnungen. „Sollte in Idlib die Gewalt weiter eskalieren, erlebe die Welt die schlimmste humanitäre Katastrophe des 21. Jahrhunderts.“
Save the Children ist seit Beginn des Syrien-Konflikts vor Ort. In Syrien unterstützen wir Kinder und ihre Familien mit Hilfe von lokalen Partnerorganisationen, die – oft unter sehr gefährlichen Bedingungen – in verschiedenen Regionen tätig sind. Darüber hinaus helfen wir geflüchteten Kindern und ihren Familien in den Nachbarländern Jordanien, Ägypten, Irak, Libanon und Türkei.
Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende und helfen Sie Syriens Kindern!