Syrien: Lage nach Truppeneinmarsch verzweifelt
Die Türkei hat ihre Drohungen wahr gemacht. Nach Luftangriffen gegen kurdische Stellungen in Nordsyrien sind nun auch Bodentruppen im Einsatz. Leidtragende dieser kriegerischen Handlungen sind einmal mehr Zivilisten. Auch zwei Kinder sollen bereits unter den Toten sein.
Seit mehr als acht Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Immer wieder müssen Menschen fliehen. Sie lassen alles zurück, um wenigstens ihr Leben zu retten. Unzählige Familien mussten bereits mehrfach fliehen. Gewalt und Blutvergießen haben zu einer der größten humanitären Krisen unserer Zeit geführt. Mehr als 13,5 Millionen Menschen benötigen dringend Hilfe – die Hälfte davon sind Kinder.
Türkische Medien haben gemeldet, die Armee sei an mindestens drei Stellen in Nordsyrien über die Grenze vorgerückt. Insgesamt seien seit Beginn der Operation mehr als 180 militärische Ziele angegriffen worden, so das türkische Verteidigungsministerium. Nach Angaben von Aktivisten wurden bereits mindestens 15 Menschen getötet. Unter den acht zivilen Opfern seien auch zwei Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Massive internationale Kritik
Die Offensive löste international scharfe Kritik aus. Auch die Bundesregierung hat sich geäußert. Die Türkei nehme damit in Kauf, die Region weiter zu destabilisieren und riskiere ein Wiedererstarken des IS, so Bundesaußenminister Heiko Maas. Es drohe eine weitere humanitäre Katastrophe sowie eine neue Fluchtbewegung. Save the Children fordert einen Rüstungsexportstopp in die Türkei, Sicherheit für die Zivilbevölkerung und eine Fortsetzung der humanitären Hilfe in Nordsyrien.
Save the Childrens Arbeit in Syrien
Save the Children ist seit Beginn des Syrien-Konflikts vor Ort. Wir unterstützen Kinder und ihre Familien mit Hilfe von lokalen Partnerorganisationen. Sie versorgen betroffene Familien mit Nahrungsmitteln und Hilfsgütern. Die Mitarbeiter unserer lokalen Partner arbeiten oft unter sehr gefährlichen Bedingungen und sind in verschiedenen Regionen Syriens tätig. Darüber hinaus helfen wir geflüchteten Kindern und ihren Familien in den Nachbarländern Jordanien, Ägypten, Irak, Libanon und Türkei.
Viele Kinder, die in Konfliktgebieten und Flüchtlingscamps leben müssen, können jahrelang nicht zur Schule gehen. Sie haben schlechtere Chancen, Arbeit zu finden und sind häufiger von Armut betroffen. Ohne Bildung verlieren sie ihre Zukunft! In unserer aktuellen Petition fordern wir von der Bundesregierung, dass Schulen in Konflikten unter allen Umständen vor Angriffen geschützt werden müssen. Bitte unterstützen Sie unsere Forderung mit Ihrer Stimme! Vielen Dank!