Syrische Kinder lernen unter Lebensgefahr
Der Schulbesuch für syrische Kinder war nie so gefährlich wie heute, das zeigt ein neuer Bericht von Save the Children. Mehr als 3400 Schulen sind beschädigt, vollkommen zerstört oder werden für militärische Zwecke benutzt.
Vor dem Konflikt besuchten fast 100 % der Kinder eine Schule – heute gehen 2,8 Millionen Mädchen und Jungen nicht mehr zur Schule. Damit belegt Syrien geschätzt einen der schlechtesten Plätze in punkto Schulbesuch. Mindestens einmal im Monat wurden im letzten Jahr die Bildungseinrichtungen von Save the Children im Norden Syriens aus der Luft angegriffen. Das hat zur Folge, dass im vierten Jahr des Syrienkonflikts die Anmeldungen an Schulen auf die Hälfte gesunken sind. In stark betroffenen Gebieten wie Aleppo gehen nur noch 6 % der Kinder zur Schule.
„Es ist beschämend, dass die Schulen angegriffen werden, obwohl internationale Vereinbarungen gerade deren Schutz in Zeiten bewaffneter Auseinandersetzungen vorn an stellen. Das Leben unschuldiger Kinder und Lehrer ist gefährdet und Millionen Mädchen und Jungen wird das Recht auf Bildung vorenthalten”, sagt Save the Children Länderdirektor Roger Hearn. „Es ist kein Wunder, dass syrische Kinder unter solchen Umständen nicht mehr zur Schule gehen.”
Aber auch die Kinder, die dem Konflikt in Syrien entfliehen konnten, gehen nicht zur Schule. Jedes zehnte Flüchtlingskind muss arbeiten, so die offiziellen Zahlen. Vermutlich ist die Zahl noch viel höher. Allein aus Jordanien berichten 47% der Flüchtlingsfamilien, dass sie teilweise oder sogar vollständig vom Einkommen ihrer Kinder abhängig sind. Flüchtlingskinder berichten außerdem, dass sie aufgrund ihrer Herkunft und der Belastung, die sie für die Gemeinde sind, in der örtlichen Schule geschlagen und schikaniert werden.