Terror in Afghanistan: „Wir dürfen die Kinder nicht im Stich lassen“
Die Sicherheitslage in Afghanistan ist desaströs. Seit Monaten leidet die Bevölkerung vermehrt unter brutalen Anschlägen. Die bevorstehenden Wahlen verschärfen die Lage zusätzlich. Unzählige neue Opfer sind allein seit Frühsommer 2019 zu beklagen, darunter viele Kinder. Hilfsprojekte werden wichtiger denn je.
„Wir dürfen die Kinder nicht im Stich lassen“, so Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. Sie hat im Sommer in Afghanistan Projekte der Organisation besucht, unter anderem eine Schule in Mazar el Sharif. Dort traf sie 40 Mädchen und Jungen in einem kleinen Klassenraum von Save the Children.
Im Klassenraum habe sie selbst miterleben dürfen, wie die Kinder im Unterricht aufblühten. Mit langfristiger Hilfe würden sie noch viel mehr erreichen können und erhielten eine Chance für die Zukunft. Daher sei die weitere Unterstützung auch durch Spenden so wichtig.
Jedes Projekt, das den Kindern ein Stück Alltag und Kindheit zurückgeben kann, ist ein Hoffnungszeichen. Somit setzt Save the Children alles daran, die laufenden Projekte zu sichern. Trotz der verschärften Sicherheitslage. Sie birgt ein stetiges Risiko auch für die Mitarbeiter vor Ort, die jeden Tag neue Herausforderungen meistern müssen. Doch ihr Einsatz ist gerade in Afghanistan von großer Bedeutung.
Für Afghanistan gilt wie weltweit in vielen Kriegsregionen: Schulen geraten unter Beschuss, werden als Waffenlager genutzt. Unzählige Kinder, Lehrer und andere Zivilisten sind in den letzten Jahren bei Angriffen zu Tode gekommen oder verletzt worden, Schulgebäude wurden zerstört, Kinder und Lehrer auf dem Weg zur Schule getötet. Die anhaltenden kriegerischen Handlungen verschärfen auch die allgemeine Not und Armut im Land. Nach Einschätzung der Weltbank lebt die Hälfte der Afghanen unter der von den Vereinten Nationen definierten Armutsgrenze.
Zivile Opferzahlen 2018 so hoch wie nie
Seit Start der Militärintervention der USA und NATO vor rund 18 Jahren gab es laut der Vereinten Nationen 2018 die höchste Zahl ziviler Opfer im Land. Besonders betroffen waren Kinder. Richard Bennett von der Unterstützungsmission UNAMA (United Nations Assistance Mission in Afghanistan, bestehend seit 2002) gab Anfang 2019 bekannt, dass über 3.800 Zivilisten allein im Jahr 2018 getötet wurden. 927 Jungen und Mädchen seien infolge des Konflikts gestorben, insgesamt zähle man über 10.000 Zivilisten, die getötet oder verletzt wurden.
Keine Schule, Keine Zukunft
Viele Kinder, die wie in Afghanistan in Konfliktgebieten leben müssen, können jahrelang nicht zur Schule gehen. Sie haben schlechtere Chancen, Arbeit zu finden und sind häufiger von Armut betroffen. Ohne Bildung verlieren sie ihre Zukunft!In unserer aktuellen Petition fordern wir von der Bundesregierung, dass Schulen in Konflikten unter allen Umständen vor Angriffen geschützt werden müssen. Bitte unterstützen Sie unsere Forderung mit Ihrer Stimme! Vielen Dank!