Türkei und Syrien: 100 Tage nach dem Erdbeben
100 Tage nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind noch immer Millionen von Familien dabei, ihr Leben neu zu ordnen. Betroffene Kinder leiden unter Albträumen und fürchten sich davor, Gebäude zu betreten. Es fällt ihnen schwer, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Wir lassen sie in dieser Notlage nicht allein.
Im Februar dieses Jahres hat sich das Leben tausender Kinder in Syrien und der Türkei für immer verändert: Durch das schwere Erdbeben, das die Region traf, haben sie ihr Zuhause, Angehörige und ihr Hab und Gut verloren. Bis heute haben tausende Menschen kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser, Toiletten oder Waschgelegenheiten. Viele Häuser, darunter auch die Wasserversorgung, Krankenhäuser und Gesundheitszentren, sind durch die Erdbeben komplett zerstört wurden. Save the Children ist in den Erdbebengebieten im Einsatz und hat bisher über 366.000 Menschen mit Nothilfe-Maßnahmen erreicht - darunter über 183.000 Kinder.
Choleraausbrüche als Folge des Erdbebens
In Syrien ist das Leben von Kindern aufgrund dieser Zustände auch durch Cholera- und Masernausbrüche in Gefahr. Zudem sind einige Kinder noch immer von ihren Angehörigen getrennt. Allein sind sie einem hohen Risiko von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung und Kinderhandel ausgesetzt. Obwohl einige Schulen wieder öffnen konnten, sind viele Schulgebäude weiterhin beschädigt. Noch immer werden tausende Kinder nicht unterrichtet.
Unsere Erdbebenhilfe in der Türkei
In der Türkei sind wir seit dem ersten Erdbeben mit unseren Partnerorganisationen im Einsatz und unterstützen die Katastrophenschutzbehörde, die die Nothilfe in Zusammenarbeit mit dem Türkischen Roten Halbmond leitet. Wir waren die erste internationale Nichtregierungsorganisation, die sich mit dem Ministerium für Bildung und dem Ministerium für Familie und Soziales um Kinder gekümmert hat, die ohne Angehörige waren. Sie erhielten psychosoziale Unterstützung. Auch Umut*, 10 Jahre, hat psychosoziale Unterstützung erhalten.
Umut* ist glücklich, wenn er in das Haus der Familie zurückkehren kann – auch wenn er weiß, dass es dort nicht mehr so sicher ist wie früher. Er lebt zurzeit mit seiner Familie nicht weit entfernt, in einem Zelt. Obwohl ihr Haus beim Erdbeben nicht eingestürzt ist, hat die Familie Angst, denn das Gebäude ist stark beschädigt. Umut* freut sich immer, wenn das Save the Children-Team für psychologische und psychosoziale Unterstützung ins Dorf kommt, um mit den Kindern zu spielen.
Unsere Erdbebenhilfe in Syrien
Auch in Syrien konnten wir nach der Katastrophe umgehend reagieren und schon wenige Stunden nach dem ersten Erdbeben lebenswichtige Hilfe für Kinder leisten - auch dank verlässlicher Partnerschaften mit lokalen Organisationen.
Unsere Teams haben beispielsweise bei der Beseitigung von Trümmern und Schutt durch die Anmietung schwerer Räummaschinen unterstützt, sauberes Trinkwasser bereitgestellt und Bargeldhilfen an Familien ausgezahlt, damit diese Lebensmittel, Medikamente und andere lebenswichtige Güter kaufen können. Auch unsere Partnerorganisation Hand in Hand for Aid and Development (HiHFAD) hat Nothilfe für Betroffene in Nordsyrien geleistet. Die Organisation hat 5.000 Wintersets mit Decken, Kissen, Bettwäsche, Teppichen, Matratzen und Zelten ausgegeben und Verletzte mit ihren Rettungsdiensten und in ihren Krankenhäusern medizinisch versorgt.
Die Folgen der Erdbeben wirken auch nach 100 Tagen noch immer nach. Daher werden wir in beiden Ländern unsere Unterstützung ausweiten. Das ist nur durch Ihre Unterstützung möglich!
Bitte spenden Sie für unsere weltweite Nothilfe
Unser Nothilfe-Fund wird immer dann wichtig, wenn es zu plötzlichen Krisen kommt, wie zum Beispiel dem Erdeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023. Die Gelder geben uns die nötige Flexibiliät, schnell und unkompliziert zu helfen. Danke, dass Sie unsere Nothilfearbeit mit einer Spende unterstützen.