Überschwemmungen in Somalia: Über 100.000 Kinder betroffen
Wegen schwerer Überschwemmungen haben in Somalia mindestens 200.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen, die Hälfte davon Kinder. Seit Tagen regnet es heftig in den Regionen Hiiraan und Bakool im Zentrum des Landes.
Besonders schlimm ist die Lage in der Großstadt Beledweyne am Fluss Shabelle, wo 85% der Bewohner*innen von Überschwemmungen betroffen sind. Derweil muss sich der Norden Somalias auf den tropischen Wirbelsturm „Kyarr“ einstellen, der für Starkregen und Sturzfluten in den Regionen Puntland und Somaliland sorgen könnte. Diese Regionen leiden bereits unter den Folgen extremer Dürre.
Klimakrise trifft Horn von Afrika besonders stark
Die Teams von Save the Children in Beledweyne berichten, dass ganze Stadtviertel unter Wasser stehen. Familien flohen mit Traktoren, Eselskarren, auf Booten oder zu Fuß aus ihren Häusern. Zehntausende Familien leben jetzt in höher gelegenen Gebieten in provisorischen Lagern. Sie benötigen dringend Nahrung, Wasser und andere lebensnotwendige Güter.
Weitere Regenfälle vorhergesagt
Fast 85 % der fast 400.000 Einwohner von Beledweyne sind nach Angaben der somalischen Regierung von den Überschwemmungen betroffen. Nach Angaben der Regierung hat sich die Situation auf andere Gebiete ausgeweitet, darunter Bardale, wo Sturzfluten aufgrund starker Regenfälle mindestens 30.000 Menschen getroffen haben. Für die kommenden Tage werden weitere Regenfälle vorhergesagt.
„Leider droht sich die Lage noch zu verschlimmern“, sagt Mohamud Mohamed Hassan. „Der aktuelle Bedarf an Hilfen ist enorm und ohne zusätzliche Gelder können wir den Bedürfnissen nicht gerecht werden. Im Moment ist unsere Hauptsorge die drohende Gesundheitskrise, einschließlich Cholera und Malaria, die verheerende Krankheiten für Kinder sind. Das Hauptkrankenhaus in Bardale ist wegen der Überschwemmungen außer Betrieb, dadurch ist eine Katastrophe vorprogrammiert.“
Save the Children ist vor Ort im Einsatz
Save the Children hat in Somalia mobile Gesundheitsteams eingesetzt und ein integriertes Gesundheits- und Ernährungszentren eingerichtet, um Kinder auf Krankheiten zu untersuchen und den Vertriebenen Lebensmittel und medizinische Versorgung anzubieten. Gemeinsam mit Partnerorganisation hat Save the Children in den Regionen Hiiraan und Bakool Trinkwasser, Lebensmittel und Hygienekits verteilt sowie über 200 temporäre Latrinen installiert.