Unser Einsatz gegen Covid-19: Eine Mitarbeiterin berichtet aus Papua-Neuguinea
Wir leisten in unseren Projekten Nothilfe für Kinder und Familien weltweit. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben wir unseren Einsatz im Gesundheitsbereich verstärkt, in unseren Projekten zu Schutzmaßnahmen aufgeklärt und besonders gefährdete Kinder, Jugendliche und Familien mit Hygiene-Kits versorgt. Rebekka Frick ist Teil des Nothilfeteams und derzeit in Papua-Neuguinea. Hier spricht sie mit uns über die Entwicklungen der Pandemie und ihre Arbeit vor Ort.

Wie und in welchen Bereichen hilft Save the Children in Papua-Neuguinea?
Save the Children ist seit 1978 in Papua-Neuguinea in der Entwicklungszusammenarbeit mit den Schwerpunkten Gesundheit,Bildung und Kinderschutz tätig. Während der Corona-Pandemie sind Projekte in den Bereichen der Prävention, Gesundheitsförderung, Hygiene an Schulen, in Gesundheitszentren und Dorfgemeinschaften hinzugekommen.
Zudem unterstützt Save the Children die staatlichen Gesundheitsbehörden, die nationale Impfkampagne zur Bekämpfung von Covid-19 in Gemeinden in insgesamt sechs Provinzen durchzuführen. Das beinhaltet die Aufklärung und Schulung jener Gemeinden, sowie die Zusammenarbeit mit Partnern und die logistische Unterstützung der Kampagne.
Wie entwickelt sich die Covid-19-Pandemie derzeit in Papua-Neuguinea?
Papua-Neuguinea hatte schon früh in der Pandemie die Grenzen geschlossen und Maßnahmen eingeführt. Dadurch konnten die Coronafälle im vergangenen Jahr sehr niedrig gehalten werden. Jedoch hat das Land im März dieses Jahres einen starken Anstieg erlebt mit über 17.000 gemeldeten Fällen. Weil es in Papua-Neuguinea kaum Testmöglichkeiten gegen das Corona-Virus gibt, wird davon ausgegangen, dass die eigentlichen Infektionszahlen viel höher ausfallen. Somit sind bereits alle 22 Provinzen betroffen.
Das Gesundheitssystem in Papua-Neuguinea ist viel weniger belastbar. Die hohen Fallzahlen im März und April haben das System beinahe kollabieren lassen und die gesamte Gesundheitsversorgung im Land beeinträchtigt. 80 Prozent der Bewohner*innen leben in dörflichen und oft auch sehr abgelegenen, schwerzugänglichen Gebieten. Das ist auch einer der Gründe, warum die nationale Corona-Impfkampagne nur schleppend vorangeht. Außerdem haben viele Menschen Angst davor, sich impfen zu lassen. Fehlinformationen über den Impfstoff verteilen sich schnell in den sozialen Medien - ein weiteres, großes Problem.
Diese Woche wurde der erste Fall mit der Delta-Variante entdeckt. Nun ist die Sorge groß, dass die geringe Impfrate im Land und das Nichtbefolgen von Corona-Regeln die Menschen vor der nächsten Infektionswelle schutzlos zurücklässt.
Warum ist unser Einsatz vor Ort jetzt besonders wichtig und was haben wir bereits erreichen können?
In den vergangenen Monaten hat das Nothilfeteam von Save the Children den Gesundheitsprojekten in Papua-Neuguinea mit medizinischer Fachberatung zur Seite gestanden. Wir haben unsere Mitarbeiter*innen vor Ort unterstützt, Schulen durch Hygieneberatung und Stationen zum Händewaschen sicherer zu machen. Darüber hinaus haben wir lebenswichtige Maßnahmen wie Routineimpfungen in zwei Provinzen begleitet, die durch die Pandemie beeinträchtigt wurden.
Zudem haben wir Lehrer*innen, Mitarbeitende und Projektleiter*innen in der Impfaufklärung geschult und versuchen, den verantwortungsvollen Umgang der Menschen für sich und ihre Familien durch die Einhaltung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen als das “neue Normal” zu etablieren. Wir verteilen Informationsmaterialen und planen gerade Maßnahmen, um der Verunsicherung gegenüber dem Impfstoff durch bessere Kommunikation in den sozialen Medien und durch andere Kommunikationswege entgegenzuwirken.
Denn genau dafür ist das Nothilfeteam da: Um diese medizinische Hilfe anzubieten und Menschen vor Ort zu unterstützen. Das wiederum ist uns nur durch die treue Unterstützung unserer Spender*innen möglich.