Was ist eigentlich Plumpy’nut?
Ob Hungersnot im Niger oder Erdbeben in Haiti, immer wieder lesen und hören wir von dem „Wundermittel“ Plumy’nut. Eine Paste ähnlich süßer Erdnussbutter soll Hunderttausenden mangelernährten Kindern das Leben retten.
Die französischen Ernährungswissenschaftler Briend und Lescanne brachten 1999 eine therapeutische Fertignahrung (RUTF = Ready-to-Use Therapeutic Food) auf den Markt, deren Einsatz für viele humanitäre Hilfsorganisationen eine Revolution bedeutete.
In vielen armen Regionen, vor allem im Katastrophenfall, fehlen Zeit und Mittel für Infusionstherapien und komplizierte Nahrungszubereitung. Keimfreies Wasser, geschweige denn eine funktionierende Kühlkette, sind in vielen Fällen nicht leistbar.
Aus einer Fehlernährung durch die Aufnahme von zu wenig oder falscher Nahrung wird vor allem bei Kleinkindern schnell ein akuter Mangelzustand, der in vielen Fällen lebensbedrohlich ist. Ein geschwächtes Immunsystem und somit hohes Infektionsrisiko bildet eine zusätzliche Gefahr.
Unterernährte Kinder können die Paste aus Erdnüssen, Trockenmilch und Zucker direkt aus dem silbernen Sachet essen. Statt auf Wasser basiert sie auf Öl und ist weniger anfällig für Bakterienbefall. Zudem sind alle wichtigen Vitamine und Mineralien zugemischt. Plumpy’nut ist leicht verdau- und resorbierbar, hochkalorisch und besonders reich an Zink und Proteinen, was vor allem für den Aufbau des Immunsystems wichtig ist.
Ein weiterer wichtiger Vorteil: die Kinder können in vielen Fällen zu Hause behandelt werden. Viele Familien können sich nämlich eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nicht leisten.
Um zudem die lokale Produktion zu fördern haben die Hersteller mittlerweile auch Partner in den sich entwickelnden Ländern. Produktionsstätten gibt es u.a. in Malawi, Äthiopien und der Dominikanischen Republik.