Welternährungstag: Immer mehr Menschen leiden Hunger
Insgesamt 828 Millionen Menschen leiden derzeit weltweit an Hunger - und die Zahl der Betroffenen steigt rasant. Anlässlich des Welternährungstags macht Save the Children auf die besonders große Not im Südsudan sowie in Somalia aufmerksam und fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschieden gegen die drohende Hungersnot vorzugehen.
Der Südsudan ist mit der schlimmsten Ernährungskrise seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 2011 konfrontiert und gehört zu den Ländern, die am stärksten von der globalen Hungerkrise betroffen sind. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen 8,9 Millionen Menschen – mehr als 70 Prozent der Bevölkerung des Südsudan – humanitäre Hilfe, darunter 1,4 Millionen mangelernährte Kinder.
Klimakrise verstärkt Hunger
Ein wesentlicher Haupttreiber des Hungers ist die Klimakrise: Dürren und Überschwemmungen erschüttern das Land immer wieder und zerstören Häuser und Ernten. Steigende Lebensmittelpreise durch die Ernteausfälle, aber auch durch die Unterbrechung von wichtigen Lebensmittelimporten infolge des Ukraine-Kriegs machen Nahrungsmittel für den Großteil der Bevölkerung unbezahlbar. Hinzu kommen Epidemien wie Cholera oder Malaria und bewaffnete Konflikte, welche die Lage im Land zusätzlich verschärfen.
Eine der vielen Betroffenen, die unter der Ernährungskrise im Südsudan leidet, ist Alek*. Sie lebt mit ihrer Familie in einer ländlichen Region im Bundesstaat Warrap, nördlich der Hauptstadt Juba. Die Überschwemmungen zerstörten ihre Ernte. Als sie mit Zwillingen schwanger war, fand sie Hilfe in einem von Save the Children betriebenen Gesundheitszentrum. Alek* erzählt:
Wetterextreme auch in Somalia
Ebenso schwer von der Hungerkrise betroffen ist Somalia. In dem Land am Horn von Afrika leiden schätzungsweise über eine halbe Million Kinder an akuter Unterernährung - der tödlichsten Form der Unternährung. Diese führt zu Beschwerden wie verschwommenes Sehen, schlaffe Haut, geschwollene Füße und schwache Muskeln, sodass sich die Kinder nicht mehr bewegen können.
Landesweit sind die Kinder in Somaliland am stärksten von den Folgen der Hungerkrise betroffen, denn die Region erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Der britische Fotograf, Aktivist und neu ernannte Botschafter von Save the Children Misan Harriman veranschaulicht in seiner Fotoreihe die Überlebenskämpfe der Familien in der Region:
Misan Harriman erzählt über seine Arbeit in Somaliland:
Akute Ernährungskrise weltweit
Nicht nur im Südsudan und in Somalia sind Millionen von Kindern und Familien von der globalen Hungerkrise bedroht. Auch die afrikanischen Länder Äthiopien, Kenia, die zentrale Sahelzone und die Demokratische Republik Kongo sind von der akuten Ernährungssituation betroffen. Auf dem afrikanischen Kontinent leidet laut UNICEF jeder fünfte Mensch an chronischem Hunger, das sind insgesamt 20,2 Prozent der gesamten Bevölkerung auf dem Kontinent. Ebenso alamierend ist die Hungersituation im Jemen, Afghanistan und in Syrien.
Save the Children fordert verstärkte Hilfe
Save the Children fordert Regierungen und Geber dazu auf, jetzt entschlossen gegen die globale Ernährungskrise zu handeln und Kinder vor lebenslangen negativen Folgen zu schützen. Wir appellieren an die Staats- und Regierungschefs, die im November auf der Weltklimakonferenz zusammenkommen, mehr Gelder bereitzustellen, um gefährdeten Gemeinschaften bei der Bewältigung von Klimakatastrophen wie im Südsudan und in Somalia zu helfen. Zudem fordern wir, dass verstärkt in den Aufbau auf bisher geleistete Fluthilfe und in bessere Präventionsmaßnahmen von Überschwemmungen investiert wird.
Im Einsatz für Kinder weltweit
Save the Children ist seit 2011 im Südsudan tätig und erreichte im Jahr 2021 mit seinen Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Hygiene und Kinderschutz rund 2,2 Millionen Menschen im Land. In Somalia arbeiten wir seit 1951, wo wir im vergangenen Jahr über drei Millionen Menschen mit unserer Hilfe erreichen konnten. Insgesamt ist Save the Children in über 120 Ländern im Einsatz, darunter in den von der globalen Hungerkrise am meisten betroffenen Ländern.
Helfen Sie mit
Helfen Sie mit, die drohende Hungersnot zu bekämpfen und unterstützen Sie uns mit einer Spende, um Kinderleben vor dem Hunger zu schützen - danke!