Weltgesundheitstag: Anerkennung für Gesundheitsfachkräfte
Am heutigen Weltgesundheitstag möchten wir gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation denjenigen unsere Anerkennung aussprechen, die an vorderster Stelle zur Eindämmung des Corona-Virus beitragen: Gesundheitspersonal und Pflegekräfte auf der ganzen Welt.

Im entlegenen Turkana, einem Bezirk im Norden Kenias, geht Benjamin Eleyo, Community Mobiliser bei Save the Children, gemeinsam mit Mitarbeiter*innen des Gesundheitsministeriums seit Tagen von Tür zu Tür, um Gemeinden über COVID-19 aufzuklären. Sie sensibilisieren Menschen in Gemeinden, die weit von Gesundheitseinrichtungen entfernt leben.
In Turkana beträgt die durchschnittliche Entfernung zur nächsten Gesundheitseinrichtung mindestens 30 km. Ein Ausbruch des Corona-Virus, wie wir ihn zurzeit in Europa erleben, wäre für die Menschen in der Region fatal.
Corona-Virus besonders gefährlich für Länder mit schwachem Gesundheitssystem
Das Corona-Virus stellt Länder weltweit vor bislang nicht gekannte gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen. Besonders dramatisch werden die Auswirkung in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen sein. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Vermeidbare Krankheiten wie Durchfall, Masern oder Lungenentzündungen führten bereits vor Ausbruch der Pandemie zu zahlreichen Todesfällen, besonders bei Kindern. Nicht nur das Corona-Virus ist damit eine Gefahr. Der zusätzliche Druck auf die nationalen Gesundheitssysteme kann bedeuten, dass für Kinder und Familien, die nicht direkt von einer Infektion betroffen sind, trotzdem keine medizinische Versorgung sichergestellt ist.
Gesundheitsfachkräfte sind Rückgrat der Gesundheitssysteme
Weltweit tragen Gesundheitsfachkräfte wie Benjamin Eleyo die Pandemie auf ihren Schultern. Sie sind das Rückgrat jedes Gesundheitssystems. Um das Corona-Virus einzudämmen, müssen sie entlohnt, befähigt und unterstützt werden. Sie müssen über die richtige Ausbildung, Kenntnisse, und Ausrüstung (einschließlich persönlicher Schutzausrüstung) verfügen, um auf COVID-19 reagieren zu können. Um die Pandemie einzudämmen und nationale Regierungen zu unterstützen, benötigen wir jetzt einen globalen, koordinierten Aktionsplan, der unter anderem die Unterstützung von gemeindebasierten Gesundheitsfachkräften und Finanzierungshilfen umfasst. Das Ausmaß der Krise stellt auch uns und unsere Programmarbeit zur Prävention und Eindämmung vor massive Herausforderungen.
Bestehende Gesundheitsmaßnahmen brauchen weiterhin Finanzierung
Soforthilfen sind unverzichtbar. Trotzdem ist es ebenfalls wichtig, dass die Finanzierung bestehender Gesundheitsmaßnahmen nicht abbricht. Die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass Investitionen in Gesundheitssysteme, die alle Bevölkerungsgruppen erreichen, auch weiterhin stattfinden müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Menschen weltweit Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung haben und Staaten für zukünftige Krisen handlungsfähig sind. Um dies zu erreichen, müssen die Gelder für gesundheitsbezogene Entwicklungszusammenarbeit deutlich erhöht werden.